Der zehnte Urlaubstag für uns (Burgtiefe - Kühlungsborn).....

ist für andere vielleicht die zehnte "Gute-Nacht-Geschichte". Dies erzählte mir eine Seglerin in Kühlungsborn, die seit einigen Tagen unseren Blog verfolgt. Es ist irgendwie spannend, wenn man direkt mit Leuten in Kontakt kommt, die unseren Blog lesen (es sind mittlerweile ca. 50 regelmäßige Leser am Tag!).

Bei schönstem Wetter sollte es am gestrigen Samstag früh losgehen. Um 0700 standen wir auf - Kaddy und Cindy erledigten die Morgenrunde, während ich das Cockpitzelt, den Vorsegelschlauch und die Baumpersenning wegnahm. Der Wind kam aus südlichen Richtungen der Stärke 3 - eigentlich ideal für uns. Doch - IRGENDETWAS IST JA IMMER - mir  fiel erst beim Versuch das Großsegel hoch zu ziehen auf, dass sich das Fall am Tag vorher bei dem Geschaukel mehrfach in den Maststufen verheddert hatte - kurz: EIN FEST. Das bekam ich so einfach auf See nicht klariert. Nach einem bewährten Fluch in den Wind - kam die Idee, die Dirk als Großfall zu nutzen. Man muss natürlich kein Genie sein, um auf diese Idee zu kommen - doch in meinem Brass dauerte der Reifeprozess dieses Einfalls eine geraume Zeit.

Das Großsegel stand, die Genau war ausgerollt - und beide zogen NamuPaiAi mit 5 Knoten in Richtung Kühlungsborn über die Mecklenburger Bucht. Ungefähr eine Stunde lang - danach war der Wind gegen früher Mittagszeit fast weg. Weitere 2 Stunden übten wir uns in Geduld - bis der Plotter eine Reisezeit von weiteren 11 Stunden prognostizierte. OK - das war das Signal: Segel runter und den zuverlässigen "Dänen" angemacht. Wie hatten wir dieses Geräusch vermisst.
Egal - es war ja für einen "guten Zweck" - wir steuerten schließlich die Küste Mecklenburg-Vorpommerns an - als Abgeordnete der guten Laune, sozusagen. Diesen Umstand zeigten wir natürlich auch gleich mit dem nötigen Respekt an.

In Kühlungsborn angekommen, überfiel uns der erwartete Touristen-Trubel. Allerdings nicht wie in den "Kurbädern" bisher in echt mieser Beton-Umgebung. Hier ist alles hübsch hergerichtet - ein leicht mediteraner Hauch liegt über der Promenade (vermutlich gewollt). Der Hafen war voll - und so stand ich erstmal beim Hafenmeister an. Die Duschen funktionieren nach dem gleichen Prinzip wie in Cuxhaven - TALLYCARD! Das verspricht nichts Gutes. Abwarten.
Ein großer Krug "Rostocker Pils" am Regatta-Zelt der internationalen dt. Drachenboote Meisterschaft (nicht diese RuderDinger - sondern die offenen Kielboote) - beruhigte mein Gemüt.
Am frühen Abend sind wir dann vergeblich einem Schild zum "Ost-Netto" gefolgt. Wir fanden ihn nicht - dafür jedoch die "Einkaufs- und Kneipenmeile" - Schön voll hier. Sehen und gesehen werden ist hier das Motto. Wir verholten uns aufs Schiff - für ein Eis hätte Kaddy ca. 30 Minuten anstehen müssen - auch wenn dies Erinnerungen an vergangene Zeiten weckt - wir gingen ohne Eis.

Unseren "Sun-Downer" gab´s dann an Bord - allerdings mit Blick auf die illuminierte Meile. Ich denke, dass sich hier alles gegenseitig bedingt. Die "bootslosen" (vielleicht nicht nur) sitzen auf der Meile in netten "chilling - Lounchen" und schauen auf die Boote - die "Boat-people" sitzen unter ihren Kuchenbuden im Cockpit und schauen auf die Promenade. Wer hier wohl den neidvolleren Blick hat?

Alles in einem - man kann es sehr gut aushalten in Kühlungsborn.
Heute Morgen wurden wir dann mit frischen Brötchen, die hier Namen wie Küstenkrusten und Stadtkracher tragen, verwöhnt. Der Sommer jedoch scheint nach einem Tag schon wieder müde zu sein....Wer diesen Eintrag von einem sonnigen Plätzchen aus liest, darf uns gerne ein bischen Sonne per email schicken an: per.thieme@thieme-technics.

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