Wir sind wieder hier - in unserem Revier....

Tja, so ist es nun mal - gestern haben wir den vorletzten Schritt aus unserem Urlaub heraus in Richtung Heimathafen gemacht - wir sind von Cuxhaven nach Helgoland gefahren. Alles in einem schnell erzählt...Wind aus nordwestlicher Richtung mit der Stärke 2-3. Also das bischen was da war, war also auch noch gegenan. Dafür gab es in der Elbe aber keine Probleme mit "Wind gegen Strom". Das Resultat war jedoch, dass wir knapp 5 1/2 Stunden in der Dünung motort sind. War eher langweilig - schön war jedoch dass der Turm auf dem Oberland von Helgoland schon 23sm vor Ankunft sichtbar war. Das hatte ich vorher noch nicht erlebt, häufig taucht der Felsen erst sehr spät im Dunst auf.
Hier kurze Videozusammenfassung der Motorerei:

Für heute war dann eigentlich viel Regen angesagt - als einer der Innenlieger dann morgens um 0630 los wollte, mussten wir ja alle mit aufstehen und verholen - fing es dann auch direkt an...Ich baute dann schnell die Kuchenbude auf und ging die Morgenrunde mit  Cindy. Dann hauten wir uns alle nochmals in die Koje - um 10 klarte es auf und es wurde ein ganz schöner und sonniger Tag.
Wir werden jetzt vermutlich erstmal bis Sonntag auf Helgoland bleiben - die nächsten Tage soll der Wind auch zunehmen - somit wird sich hier nicht viel spannendes tun.....ein Blogeintrag wird dann wahrscheinlich auf sich warten lassen.
Bis später

Aus dem NOK nach Cuxhaven

Hallo!
Das Hoffen und Bangen war vergebens - die Nacht an dem "Yacht-Not-Hafen" im NOK kurz vor Brunsbüttel war richtig ätzend. Die Lotsen-Versetzboote machten einen Hammerschwell und wir dachten uns fliegt NamuPaiAi auf den Steg....Naja - wir sind dann morgens schnell in die "Stadt" geflüchtet und haben einen kleinen Gang gemacht...
Um 14 Uhr machten wir uns so langsam bereit für das Schleusen - obwohl erst ab knapp 16 Uhr mit dem Einsetzen des Ebbstromes vor Brunsbüttel zu rechnen war. Da wir allerdings NW-Wind der Stärke 4 hatten, dachte ich, dass es nicht falsch sein kann, erst ein wenig gegen  den dann langsam endeten Flutstrom zu fahren. Denn mit ansteigendem Ebbstrom würde die Konstellation Wind gegen Strom dann für lustige Wellenspiele sorgen.
Also waren wir um knapp 1440 Uhr wieder in der Elbe. Wir probierten die Fock aus und gingen hoch an den Wind - es reichte jedoch nicht und somit musste die Maschine wohl die Fahrt über an bleiben...hm...toll...so bischen Motoren nach der NOK-Passage....nach einer Stunde mit knapp 4 Knoten Geschwindigkeit bemerkte man langsam die Hilfe des einsetzenden Stromes und die Logge kletterte langsam aber sicher immer weiter nach oben.
Allerdings mussten wir dann das Vorsegel wegnehmen, weil wir immer höher an den Wind mussten.
Hoch am Wind wurde es dann kalt und die Wellen wurden immer unangenehmer - dafür rutschten wir dann aber auch mit 7 Knoten unserem Ziel entgegen. Wie immer sorgte der Strom direkt vor der Einfahrt für Stress bei einigen Skippern - ein Segler unter belgischer Flagge wurde vom Strom an der Einfahrt vorbei gedrückt und musste dann wohl gegen den Strom einen zweiten Anlauf nehmen. Bei uns sah es vom Deich wohl auch sehr witzig aus - knapp 600m vor der Einfahrt drehten wir mit dem Bug auf den Deich zu und rutschten dann quasi durch "Parallel-Verschiebung" in den Hafen. Leider hatte keiner von uns die Ruhe dies zu Filmen...Ohne die Einfahrt sah das Ganze aber so aus:
Im Hafen angekommen gab´s dann fix Abendessen und einen kleinen Abendgang

Direkt vor dem Sportboothafen am RoRo-Kai liegt die ARK FORWARDER, die netterweise ihren Generator rund um die Uhr laufen hat. Aber den hörte man an der "Alten Liebe" gar nicht mehr...

Das ist der Vollmond über dem alten Leuchtturm.
Im Hafen hörten wir dann aber den Generator doch wieder und wir freuten uns auf eine angenehme Nacht.

Auch hier wurden unsere Befürchtungen wieder voll erfüllt - das Geräuschniveau hatte Kur-Ort-Qualität und es gab zum Glück auch wieder Schwell - wir hätten gar nicht gewusst, wie wir ohne zur Ruhe hätten kommen sollen.
Also heute morgen das gleiche Spiel wie gestern - nach dem Duschen schnell in die Stadt.
Dort gab´s dann eine kleine Stippvisite bei Maritime Technik Cuxhaven - mittlerweile unserem LieblingsBootsAusrüster. Unsere schweren Tüten wollten wir dann auf dem Rückweg aus der Stadt abholen.
Dann sind wir zur TransOcean-Geschäftsstelle. Wir nutzten die räumliche Nähe, um einen neuen Stander zu kaufen.
Ein Fischbrötchen bei einer unserer Lieblingsfischbuden gab´s natürlich auch:


Nachdem dann unsere Rucksäcke voll bepackt waren mit Dingen des täglichen Bedarfs sind wir dann zurück zu MTC und haben dort unsere Bootstüten abgeholt - sah wieder toll aus. Ich hatte in der einen Hand einen 1,60m langen Schrubber für das Deck und Plastiktüten und Kaddy den Hund und ne Packung Haushaltsrollen. Klasse.
An Bord wurde dann fix der Stander ausgetauscht:

Hier gibt´s noch den schönen Schwell und das Auswehen des neuen Standers!

Und jetzt genießen wir den Rest des Tages und warten ab, ob wir morgen weiter kommen!

NOK Teil 2 und 3

Hallo Leser!
Teil 2:
Gestern sind wir nicht wie geplant in die Weiche Dükerswisch gefahren, sondern wieder in den Arm vor die Schleuse in den Giselau-Kanal. Das Unterbrach dann die fiese Monotonie des Kanal-Fahrens.

Ausschlaggebend für diese Entscheidung - die richtig war - war die Tatsache, dass wir am Abend noch Besuch bekamen. Wären wir in der Weiche Dükerswisch gewesen,hätten wir den Besuch mit dem Schlauchboot vom Ufer abholen müssen und wir hätten voll im Schwell der vorbeifahrenden Schiffe gelegen. So war es wieder sehr idyllisch ruhig und wir verbrachten einen netten Abend. Vorher spazierten wir aber noch zur Fähren Oldenbüttel - es sieht witzig aus, wenn man durch die Landschaft läuft mit Feldern und Wäldern und dann die Ruderhäuser der großen Frachtschiffe darüber hinwegschauen.
Kurze Video-Sequenz mit Kanal-Fahrt, Schleusenöffnung der Giselau-Schleuse und einem Manöver der Fähre Oldenbüttel:
Teil3:
Heute Morgen sind wir dann direkt weiter - gefrühstückt wurde heute unterwegs. Fast die ganze Reise begleitete uns die "Cap San Diego" aus Hamburg.

Sie ist das weltweit größte noch fahrtüchtige Museumsfrachtschiff. Für mehr Informationen hier klicken. 
In Brunsbüttel angekommen sind wir dann in den Yachthafen vor den Schleusen - hier war es aber schon sehr voll und gefallen hat es uns auch nicht, also sind wir knapp 500 Meter wieder zurück an den so genannten Ausweichs-Yacht-Hafen. Auch in die City ist man hier schnell zu Fuß - einziger Nachteil ist der Schwell. Aber der kommt nicht von den dicken Pötten - die sind hier kurz vor den Schleusen extrem langsam - sondern vom PILOT-Boot, also von den Lotsen. Hm...Wir hoffen, dass es heute Nacht nicht ganz so schlimm ist.

Spannend ist es hier allemal, denn hier sammeln sich die Schiffe um aus dem NOK auszulaufen.

Kurze Video-Zusammenfassung. Natürlich mit der "Cap San Diego"
Unser Plan ist es morgen weiter nach Cuxhaven zu fahren - mal sehen.

Nachtrag zu Kiel - Heute NOK Teil 1 / Rendsburg

Hallo Leser!
Heute erstmal einen Nachtrag zu Gestern:
Also, natürlich waren wir shoppen - erfolgreich - Cindy und ich warteten stets brav vor den Läden, die Kaddy dann von innen besuchte....Es war allerdings unerträglich heiß in der Stadt. Am Nachmittag bin ich dann noch schnell zum Feinkost "Albrecht" gefahren und habe ein paar Utensilien für ein spontanes Heck-Barbecue besorgt. Während unseres kleinen Grill-Arrangement kam dann eine Figur mit ultralangen Haaren und Bart und orange-farbenem Cap (vielleicht der Yeti?) mit einem kleinem Boot in Tarnfarbe und Fuchsschwanz am Heck in den Hafen gefahren - drehte eine Runde - und fuhr wieder hinaus...
Hammer - der Typ...

Das war mal eine Abwechslung - ansonsten fahren vor dem Hafen immer "nur" die Fähren nach Klaipeda und die ColorLine Fantasy oder Magic vorbei.
Kurz bevor wir dann die Abend-Runde gingen, haben wir unser Schiff "regenfest" gemacht -  allerdings ohne "Kuchenbude"
Cindy wartet schon.
Abends ist dann das Hotel "Kieler Yacht Club" immer sehr nett illuminiert.

Hier eine kurze Videosequenz - inkl. ColorLine, Yeti-Tarnboot, Schwenk zum Hotel "Kieler YachtClub" und der Greenpeace "Esperanza".
Es regnete dann auch mehrfach in der Nacht - so dass Kaddy immer wieder aufstand um die Luken zu schließen, bzw. wieder zu öffnen....

Heute hieß es dann "Leinen los..." und Abschied nehmen von der Ostsee, bzw. der Kieler Förde - ganz ehrlich...es fällt uns schwer...
Aber zu unseren Ehren standen die Soldaten des chilenischen (so glaube ich) Kriegsschiffes  zum Gruß an der Reling, während wir vorüber fuhren - oder so ...fast....
Dann grüßten wir den Leuchtturm Holtenau:
und fuhren nach einer knappen dreiviertel Stunde in die Schleuse ein - Ruckzuck war festgemacht und bezahlt.
Dann gingen die Tore auf,


ein letzter Blick auf Tiessens Schiffsaurüstung und der Nok mit seiner Monotonie hatte uns wieder.

Nach knapp vier Stunden - Kaddy und Cindy hatten sich zum Schlafen ins Vorschiff verzogen, ich hatte Chance, ein wenig lauter Internetradio zu hören ;-) - sind wir dann beim Regatta-Verein-Rendsburg an den Steg und haben festgemacht. Ein Gang in die Stadt Rendsburg war schnell gemacht - enttäuschte mich aber...
(Einige Häuser in der city sind sehr schön, einige weniger...Auch die Menschen hier - irgendwie möchte ich morgen einfach nur weiter....vielleicht liegt es auch an meiner miesen "NOK-heimwärts-bei- bedecktem-Himmel-Stimmung ? Dann muss ich mich bei den Rendsburgern entschuldigen...)!
Kurze Zusammenfassung (Marine, Blick über die Schleuse, "Hercules J" saugt knapp 50cm Wasser weg, eine Fähre kreuzt)

Zur Zeit geht gerade die Sonne unter:


Morgen wollen wir einen "Riesenschlag" zur Weiche Dükerswisch machen - da ist es dann wieder ein wenig einsamer!? Bis später

Kiel - Sailing city...

Heute haben wir uns entschlossen, noch 2 Tage nach Kiel in die City zu fahren - um bei den zu erwartenden hohen Temperaturen nicht wieder im NOK zu sein. Bis zur Friedrichsorter Enge haben wir versucht nach Süden aufzukreuzen. Ab dem Leuchtturm verlies uns dann die Lust und wir ließen den Motor an.
Also haben wir dem "Territorium" nördlich von Friedrichsort "ciao" gesagt.
Dann sind wir an den Schleusenanlagen Holtenau vorbei in Richtung Süden weiter gefahren - dabei kam uns die "Color-Line-Magic" entgegen:

Wir sind dann in Düsternbrook in den Hafen gefahren und liegen dort nun direkt unterhalb des Hafenmeisterbüros an einem Steg.
In fast jedem Hafen werden wir auf unsere Kugelfender angesprochen...Warum?
Besser einen zu viel - als zu wenig, oder?

Dann war erstmal der obligatorische "Anleger" fällig - und der Gang zum Hafenmeister.
Respekt - Es gab gleich einen Getränkegutschein, einen Stadtplan, nette Erläuterungen und echt klasse Sanitäranlagen.
Gegen Abend haben wir dann - nachdem die Temperatur ein wenig sank - einen Gang entlang der "Kiel-Linie" gemacht - es hat echt flair hier. Überall sitzen junge Leute - plaudern, trinken oder musizieren. Wie schade, dass wir schon zu den "älteren" Semestern gehören - obwohl Kaddie meinte:"Es würde nicht auffallen, wenn wir beide uns dazu setzen...." hm....

Wir haben uns dann doch für einen Strandkorb beim Restaurant "Kiellinie No.1" entschieden - hier war nicht so viel los - also hatten wir (auch Cindy!) unsere Ruhe.
Es gab eine zünftige "Pannfisch-Pfanne" und natürlich Dithmarscher.


Nach dem Dithmarscher dachte ich dann, das Bier wäre bei den Temperaturen zu "strong" und der junge Mann würde über das Wasser gehen, aber er hatte doch ein Hilfsmittel:

Wie die letzten Tage - unser Tag als kurze Video-Sequenz:


Morgen wollen wir (hm....?) ein wenig in Kiel shoppen gehen - bis morgen!

Ein abwechslungsreicher Tag!

Nachdem uns gestern der Hafenmeister mit den Worten:"Wie lange wollt ihr in MonteCarlo bleiben?" begrüßt hat - war uns klar, dass Damp nicht´s für uns ist. Und dem war auch so....es war unser wichtigstes Anliegen heute morgen endlich weiter zu kommen.
Kaum waren wir aus dem Hafen raus, die Segel wieder hochgerissen, ging es wieder los 5-6Knoten Geschwindigkeit - leider diesmal nur eine halbe Stunde. Dann nahm der Wind kontinuierlich ab. Wir haben trotzdem 2 Stunden mit 1,7 Knoten ausgeharrt - haben Musik gehört. Als aber die Segel nur noch ätzend schlugen, haben wir die Segel eingeholt. Dann ist Kathi in der Mündung der Eckernförder-Bucht Schwimmen gewesen - natürlich mit Lifebelt und 20 Meter Sorgleine gesichert. Als sie wieder im Cockpit war, haben wir den Dänen angeworfen und sind dann an Bülk-LT und Kleverberg vorbei in die Kieler förde motort. Als wir in Strande angelegt hatten, gab´s erstmal einen "Anleger" (die speckartigen Teile sind für Cindy....)

Kurz nachdem wir unser Sonnensegel oben hatten - die Sonne knallte wieder erbamungslos und der Wind war weg, sind wir in Richtung Bülk-LT gelaufen und hatten vor in der Förde zu schwimmen. Eigentlich wollten wir Cindy überreden mitzukommen, aber das klappte nicht - sie blieb dann lieber bei unserem Rucksack, der so gut nach Snacks riecht und passte darauf auf - eigentlich auch ganz gut so ?!


Kurze Video-Sequenz des Tages:

Gute Nacht!

Es ist schon sehr geil...

das Ostsee-segeln...Aufstehen wann immer du willst - kurze Wetterprüfung - das Ganze per Internet, kostenlos als public-wl-an....dann geht´s los. Heute bei uns W4-5, also erst Raumschots nach Deutschland, dann etwas südlicher halten, querab Falshöft - Richtung Damp... Durch die Landabdeckung keine Welle - also wieder bis zu 7,4 Knoten Speed...Ab und zu Böen, aber dann reißt man an der Pinne und der Schlurren setzt es in Fahrt um. TOLL!!

Seht selbst:


Nach 4 Stunden und 20 Minuten waren wir fest, hatten knapp 24 SM gefahren - eine tolle Cindy-Strecke.
Allerdings waren wir platt....Nach unserem kurzen Dänemark-Aufenthalt, mit Ankerbuchten und dem schönen Sönderborg, dann das hier....Wir fühlten uns wie her - gebeamt....in einen Hafen, der heftiger nicht sein kann....DAMP....VOLL....LAUT.. Mit Mittelalterlichem Markt, 10000000 Badegästen und HALLIGALLI...
Morgen geht´s weiter in die Kieler Förde.

Bis morgen

Mannomann...

Gestern haben wir nicht geschrieben, weil wir echt ein wenig müde waren und den Rest des Tages "Cindy-Tag" gemacht haben...Aber alles der Reihe nach:

Nachdem wir also Mittwoch gegrillt hatten und noch eine kurze Abendrunde mit dem Schlauchboot für Cindy gemacht hatten, legten wir uns in die Koje..Der Wind nahm zu - ich hatte einen Flachwasser-Alarm am Echolot und einen Anker-Alarm am GPS-Gerät eingestellt - um im Fall der Fälle frühzeitig gewarnt zu werden, falls NamuPaiAi auf die Drift gehen würde. Immer wieder fegten 6´er Böen über das Schiff hinweg - es schwojte ungemein - aber da es eine gut geschützte Ankerbucht war, gab es keine Welle. Somit zog "nur" der Wind am Anker ohne ruckartige Bewegungen. Um 0120 machte ich einen kleinen Rundumblick aus dem Cockpit und auf die Instrumente - wir kreisten immer ca. 10m um den Anker - also alles "safe". Trotz des böigen Windes fühlten wir uns sicher und ich versuchte auch einzuschlafen - den Wecker für den nächsten "Blick" stellte ich auf 1 1/2 Stunden. Kurz nachdem ich eingenickt war, piepte es - ich schnellte hoch - blickte aufs Echolot 2,5m ... 2,4m....2,3m... hm....blitzschnell startete ich die Maschine - den Schlüssel hatte ich extra stecken gelassen - und gab Kathleen die Anweisungen gegen den Wind zu halten, damit ich den ausgerissenen Anker einholen konnte! Auf Badeshorts krabbelte ich aufs Vorschiff und holte die Fernbedienung für die Ankerwinsch aus dem Kasten - Kathleen versuchte NamuPaiai so gut es eben ging in den Wind zu halten - auf mein Komando gab sie Gas, Namu nahm Fahrt auf und ich betätigte die Fernbedienung. Der Anker kam auf und zog sich in die Halterung - nun gut - jetzt erstmal ne Rund drehen und schauen, was zu tun ist. Es war natürlich dunkel und ich hatte den Decksstrahler an, um während des Ankermanövers etwas sehen zu können - jetzt nahm er uns natürlich die Möglichkeit zu registrieren, wo noch in den beiden Marinas eventuell die Möglichkeit bestand ins Päckchen zu gehen - wohlgemerkt bei 5-6 Beaufort und stockfinsterer Nacht. Kathleen machte den Handscheinwerfer an und gab ihn mir - dann ging sie mit Fendern und Leinen nach Vorne, um für ein Anlegemanöver vorbereitet zu sein....Langsam führte ich NamuPaiAi an die Aussenlieger heran - drehte noch eine Runde und entschied mich für ein Zweierpäckchen...Die Besatzung hatte unseren Motor, unsere Positionslichter oder unseren Suchscheinwerfer offenbar bemerkt - auf den Booten wurde Licht gemacht und es erschienen 5!!! Helfer...Wider unserer Erwartung - nicht böse, müde oder schlecht gelaunt ! Sie nahmen unsere Leinen mit den Worten - "beim nächsten Mal macht ihr das für uns!" an und baten uns noch eine Landleine auszubringen, bevor sie nach 15 Minuten wieder in ihren Kojen verschwanden. Das hatte schonmal gut geklappt....Also sind wir dann auch in die Kojen....

Am nächsten Morgen war allgemeine Aufbruchstimmung un der Hafen wurde schnell leer - das nutzen wir nach einer kurzen Abstimmung über einen Hafentag, um in eine Box zu verholen! Das ging mit Hilfe eines "alten Bekannten" aus Sönderborg - Ruckzuck - Vielen Dank!  

Nach einer kurzen Runde an Land und dem Bezahlen beim Hafenmeister ging es wieder an Bord. Alle Besatzungsmitglieder schliefen dann nochmal 3 Stunden fest !

Dann rappelten wir uns auf, einen langen Spaziergang um das "Oldenor" zu machen. Das Wetter war genau richtig - nicht zu heiß...
Wir waren begeistert - zuerst ging es einen kleinen Hügel hinauf - mit Blick auf die beiden Marinas:

Nach einer kleinen Wegstrecke am Rande eines Feldes und eines kleinen Waldes gab die Vegetation den Blick auf das Oldenor frei.
Was für riesen Gewächse ...Rhabarber-ähnlich:
Das Oldenor ist sich selbst überlassen - eine dementsprechend tolle Vielfalt an Vögeln und Pflanzen haben wir gesehen - und die Wege waren alle gesäumt mit wildwachsenden Brombeeren und Mirabellenbäumen - leider waren die Früchte noch nicht reif ;-)

Als wir den Weg um das Oldenor verließen, hatten wir wieder das typische Bild Dänemarks auf der Insel Als:
Auf den Hügeln oder in kleinen Wäldchen stehen immer wieder drollige Häuschen.
Dann nach knapp zwei Stunden kamen wir an der "Mjels-Vig" vorbei
und beendeten dann nach einer weiteren halben Stunde unseren ausgiebigen Spaziergang. Wir waren froh und geschafft, aber zufrieden, als wir wieder bei NamuPaiAi ankamen.

Am Abend wurde dann der Hafen richtig voll - der Königliche Dänische Yachtclub hatte ein Fahrtenseglertreffen in der Dyvig und reiste mit knapp 20 Yachten an.
Abgerundet wurde unser Tag mit einem kleinen Dudelsack - Konzert.

Nach einer wunderbar ruhigen Nacht haben wir uns dann wieder auf die Reise gemacht und auch wieder gefreut über dieses tolle Revier - es wehte mit 4 Böen 5 Beaufort - keine Welle. Somit sind wir erst ein wenig gekreuzt, bis wir dann die letzten 4 Meilen vor Sönderborg die Maschine anmachten. Eigentlich wollten wir wieder an "unsere" abseits gelegene Pier - hier hingen aber diesmal Schilder, dass ein großes Schiff erwartet würde. Somit fuhren wir durch die Brücke und entschlossen uns, mal bei  der Marina Sönderborg reinzuschauen - ein guter Entschluss....Wir liegen am Kopf eines Steges, mit allem Komfort, inkl. kostenlosem Internet (W-Lan). Ich muss wirklich sagen, dass die deutschen und dänischen Häfen hier an der Ostsee immer super waren - tolle Möglichkeiten der Ver- und Entsorgung (teilweise DIESEL, Proviant, aber auch Entsorgung von Ölen, Bilgewasser, und ähnlichen Problemstoffen), meist tolle und gepflegte Sanitäranlagen, Grillplätze, W-Lan...Mal ehrlich: Unsere "3-Sterne" Marina in Hooksiel kann sich mal ein kleines Scheibchen irgendwo abschneiden und würde immer gewinnen...Aber auf der Ebene ist die Nordsee mit ihren Marinas noch "Entwicklungsland". 
Nur in die City  von Sönderborg ist es von hier aus ein wenig weiter - aber ihr wisst ja, Cindy läuft eh lieber, als das sie segelt.... ;-)

Und hinter dieser Mole...

sieht es so aus: Eine druchaus gelungene, aber denoch krasse Mischung aus lieblichen Häuschen
 - pitoresk geradezu und

Industriehafen....
Nachdem wir heute morgen vom Hafenmeister geweckt wurden, weil er über unser Schiff stieg - er war der Meinung, dass unser Nachbar nicht bezahlt hätte (wir zahlten jedoch zeitgleich !?!), ging ich mit Cindy Brötchen holen. Nicht ohne Grund ging ich hierher:

Offensichtlich versucht hier jemand, seine Yacht auf unkoventionelle Weise abzubezahlen....cool oder - obwohl, ob ich mir so eine Bude auf meine neue Bavaria bauen würde...fraglich.
Kurz nach 8 ging dann der Rummel los und es wurde unruhig - alle 30 Minten ging die Brücke hoch und etwa 10-15 Schife fuhren in den Als-Sund ein.

Wir haben uns dann gegen Mittag einem solchem Pulk angeschlossen und sind den Sund in nördliche Richtung raufgesegelt. Zuerst an netten Häuschen vorbei:

dann unter der großen Brücke über den Sund.

Dann wieder an netten Häuschen vorbei:


dann ging es nach knapp 14 Meilen in die Dyvig hinein:

Ein paar Tonnen zeigten uns den Weg durch die knapp 15m breite Einfahrt:

Dann waren wir mittendrin - in einer traumhaften Bucht und ließen selbst den Anker fallen. Der erste Versuch klappte leider nicht - mein Leatherman ging erstmal über Bord - dann wechselte ich auf den großen Plattenanker und er hält.
Vom Schlauchboot sieht das Ganze dann so aus:

Zuerst schauten und krontrollierten wir,ob der Anker hält und sind dann erstmal mit Cindy und dem Schlauboot an Land gefahren.
Die Annäherung an unseren Ankerplatz haben wir festgehalten:
 
Kurz danach qualmte auch schon das Kokos-Brikett und wir starteten ein kleines "Anker-Barbecue"

Zum Abschluß des heutigen Blog-Eintrages noch ein kleiner Abend-Rund-Blick über die Bucht....Hier sind auch zwei Marinas - die ziemlich voll sind, aber von denen man hier als "Ankerer" nichts mitbekommt. Zum Glück Ankern hier eigentlich ziemlich wenige. Vorteil der durch die beiden Marina entsteht - es gibt hier kostenloses W-Lan...Krass---Internet vor Anker - for free...  ENJOY:

Der Dannebrog weht...

Hallo Leser!

Zur Zeit sitze ich bei einem Glas Wein im Cockpit und verfasse diese Zeilen....Irre...wenn man bedenkt, dass dies möglich ist - per UMTS, HSDPA und wie sie alle heißen? Und das egal, in welchem Land man ist...
hm...Also, wir sind in Sönderborg - am Übergang zur Halbinsel ALS, also auf der nördlichen Seite der Flensburger Förde, wenn man so will...Das Wetter ist jetzt traumhaft, die langsam untergehende Sonne scheint noch ins Cockpit. Das haben wir gegen Mittag nicht erwartet. Da sind wir nämlich mit Schauerböen und sonst moderaten 4 Windstärken von Maasholm über Falshöft Leuchtturm und letztendlich Kalkgrund LT. in die Förde gesegelt. Es war sportlich. Echt klasse Bedingungen hier. Entschädigung für die Motorerei im NOK. Seit 2 Tagen segeln wir, und zwar immer die ganze Strecke. Klasse - In unserem Revier nur schwer vorstellbar.

Aber hier funktioniert das - sogar immer bei 4-5 Windstärken - manchmal Böen.Genial. NamuPaiAi kann dann ungerefft und moderatem Seegang schön laufen - meist zwischen 4 und 7 Knoten. Wahnsinn...
Als wir die Grenzlinie - gekennzeichnet durch die rot-weiße Tonne WP 89 Flensburger Förde queren, ziehe ich direkt die Dänische Gastlandflagge hoch. Leider verhakt sie und ich bekomme sie nur bis 50cm unter die Saling. Das werde ich morgen versuchen, zu ändern...denn wenn ich stärker an der Leine ziehe, habe ich Angst, dass sie reißt.

Wenig später ziehen wir am West-Huk der Insel Kaegnes vorbei - hier könnte man in den kleinen Hafen Höruphavn fahren, aber das haben wir nicht vor!

Ah, da kommt Sönderborg in Sicht - vorne die meist überfüllte Marina:

Wir sind dann weiter in den Als-Sund ...Vorbei an den "Dübbeler Schanzen" mit der Mühle - ein geschichtsträchtiger Ort...
Also dann weiter zum Stadtanleger vor der "Sönderburg".
Als es da aber auch zu voll war, sind wir kurzerhand durch die Brücke - die zufällig gleich öffnete weiter durch und liegen jetzt an einer Mole.