Mannomann...

Gestern haben wir nicht geschrieben, weil wir echt ein wenig müde waren und den Rest des Tages "Cindy-Tag" gemacht haben...Aber alles der Reihe nach:

Nachdem wir also Mittwoch gegrillt hatten und noch eine kurze Abendrunde mit dem Schlauchboot für Cindy gemacht hatten, legten wir uns in die Koje..Der Wind nahm zu - ich hatte einen Flachwasser-Alarm am Echolot und einen Anker-Alarm am GPS-Gerät eingestellt - um im Fall der Fälle frühzeitig gewarnt zu werden, falls NamuPaiAi auf die Drift gehen würde. Immer wieder fegten 6´er Böen über das Schiff hinweg - es schwojte ungemein - aber da es eine gut geschützte Ankerbucht war, gab es keine Welle. Somit zog "nur" der Wind am Anker ohne ruckartige Bewegungen. Um 0120 machte ich einen kleinen Rundumblick aus dem Cockpit und auf die Instrumente - wir kreisten immer ca. 10m um den Anker - also alles "safe". Trotz des böigen Windes fühlten wir uns sicher und ich versuchte auch einzuschlafen - den Wecker für den nächsten "Blick" stellte ich auf 1 1/2 Stunden. Kurz nachdem ich eingenickt war, piepte es - ich schnellte hoch - blickte aufs Echolot 2,5m ... 2,4m....2,3m... hm....blitzschnell startete ich die Maschine - den Schlüssel hatte ich extra stecken gelassen - und gab Kathleen die Anweisungen gegen den Wind zu halten, damit ich den ausgerissenen Anker einholen konnte! Auf Badeshorts krabbelte ich aufs Vorschiff und holte die Fernbedienung für die Ankerwinsch aus dem Kasten - Kathleen versuchte NamuPaiai so gut es eben ging in den Wind zu halten - auf mein Komando gab sie Gas, Namu nahm Fahrt auf und ich betätigte die Fernbedienung. Der Anker kam auf und zog sich in die Halterung - nun gut - jetzt erstmal ne Rund drehen und schauen, was zu tun ist. Es war natürlich dunkel und ich hatte den Decksstrahler an, um während des Ankermanövers etwas sehen zu können - jetzt nahm er uns natürlich die Möglichkeit zu registrieren, wo noch in den beiden Marinas eventuell die Möglichkeit bestand ins Päckchen zu gehen - wohlgemerkt bei 5-6 Beaufort und stockfinsterer Nacht. Kathleen machte den Handscheinwerfer an und gab ihn mir - dann ging sie mit Fendern und Leinen nach Vorne, um für ein Anlegemanöver vorbereitet zu sein....Langsam führte ich NamuPaiAi an die Aussenlieger heran - drehte noch eine Runde und entschied mich für ein Zweierpäckchen...Die Besatzung hatte unseren Motor, unsere Positionslichter oder unseren Suchscheinwerfer offenbar bemerkt - auf den Booten wurde Licht gemacht und es erschienen 5!!! Helfer...Wider unserer Erwartung - nicht böse, müde oder schlecht gelaunt ! Sie nahmen unsere Leinen mit den Worten - "beim nächsten Mal macht ihr das für uns!" an und baten uns noch eine Landleine auszubringen, bevor sie nach 15 Minuten wieder in ihren Kojen verschwanden. Das hatte schonmal gut geklappt....Also sind wir dann auch in die Kojen....

Am nächsten Morgen war allgemeine Aufbruchstimmung un der Hafen wurde schnell leer - das nutzen wir nach einer kurzen Abstimmung über einen Hafentag, um in eine Box zu verholen! Das ging mit Hilfe eines "alten Bekannten" aus Sönderborg - Ruckzuck - Vielen Dank!  

Nach einer kurzen Runde an Land und dem Bezahlen beim Hafenmeister ging es wieder an Bord. Alle Besatzungsmitglieder schliefen dann nochmal 3 Stunden fest !

Dann rappelten wir uns auf, einen langen Spaziergang um das "Oldenor" zu machen. Das Wetter war genau richtig - nicht zu heiß...
Wir waren begeistert - zuerst ging es einen kleinen Hügel hinauf - mit Blick auf die beiden Marinas:

Nach einer kleinen Wegstrecke am Rande eines Feldes und eines kleinen Waldes gab die Vegetation den Blick auf das Oldenor frei.
Was für riesen Gewächse ...Rhabarber-ähnlich:
Das Oldenor ist sich selbst überlassen - eine dementsprechend tolle Vielfalt an Vögeln und Pflanzen haben wir gesehen - und die Wege waren alle gesäumt mit wildwachsenden Brombeeren und Mirabellenbäumen - leider waren die Früchte noch nicht reif ;-)

Als wir den Weg um das Oldenor verließen, hatten wir wieder das typische Bild Dänemarks auf der Insel Als:
Auf den Hügeln oder in kleinen Wäldchen stehen immer wieder drollige Häuschen.
Dann nach knapp zwei Stunden kamen wir an der "Mjels-Vig" vorbei
und beendeten dann nach einer weiteren halben Stunde unseren ausgiebigen Spaziergang. Wir waren froh und geschafft, aber zufrieden, als wir wieder bei NamuPaiAi ankamen.

Am Abend wurde dann der Hafen richtig voll - der Königliche Dänische Yachtclub hatte ein Fahrtenseglertreffen in der Dyvig und reiste mit knapp 20 Yachten an.
Abgerundet wurde unser Tag mit einem kleinen Dudelsack - Konzert.

Nach einer wunderbar ruhigen Nacht haben wir uns dann wieder auf die Reise gemacht und auch wieder gefreut über dieses tolle Revier - es wehte mit 4 Böen 5 Beaufort - keine Welle. Somit sind wir erst ein wenig gekreuzt, bis wir dann die letzten 4 Meilen vor Sönderborg die Maschine anmachten. Eigentlich wollten wir wieder an "unsere" abseits gelegene Pier - hier hingen aber diesmal Schilder, dass ein großes Schiff erwartet würde. Somit fuhren wir durch die Brücke und entschlossen uns, mal bei  der Marina Sönderborg reinzuschauen - ein guter Entschluss....Wir liegen am Kopf eines Steges, mit allem Komfort, inkl. kostenlosem Internet (W-Lan). Ich muss wirklich sagen, dass die deutschen und dänischen Häfen hier an der Ostsee immer super waren - tolle Möglichkeiten der Ver- und Entsorgung (teilweise DIESEL, Proviant, aber auch Entsorgung von Ölen, Bilgewasser, und ähnlichen Problemstoffen), meist tolle und gepflegte Sanitäranlagen, Grillplätze, W-Lan...Mal ehrlich: Unsere "3-Sterne" Marina in Hooksiel kann sich mal ein kleines Scheibchen irgendwo abschneiden und würde immer gewinnen...Aber auf der Ebene ist die Nordsee mit ihren Marinas noch "Entwicklungsland". 
Nur in die City  von Sönderborg ist es von hier aus ein wenig weiter - aber ihr wisst ja, Cindy läuft eh lieber, als das sie segelt.... ;-)

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen