Das Urlaubsende

war dann zwar noch anstrengend, aber eigentlich ganz schön. Wir hatten zusammen den Entschluss gefasst, nachts durch die Schleuse in Brunsbüttel zu gehen und mit dem Rest des Nacht-Ebbstroms über die Elbe nach Cuxhaven zu fahren. So wurde es gemacht. Da wir mit unseren zwei befreundeten Yachten in Brunsbüttel im Päckchen lagen und der kleine Hafen hoffnungslos überfüllt mit Holländern, die auf eine Gegelegenheit zur Heimreise warteten, war - fuhren wir an den "Ausweichhafen" (das ist ein kleiner Steg noch im Nord-Ostsee-Kanal, der ungeschützt im Schwell liegt), der allerdings auch schon gut frequentiert war. Der Vorteil war jedoch, dass wir hier gut in der Nacht loskommen würden,  ohne dass 5 andere Yachten für uns ihr Päckchen auflösen müssten.
Um 3 Uhr ging es dann los. Die Schleuse wurde angefunkt und der Schleusenmeister gefragt, auf welche Wartezeit wir uns einstellen müssen. Die Antwort kam prompt - wir sollten uns bereit halten und nach einem Frachter direkt  mit in die Schleuse einfahren.
Es war mal was Anderes neben einem großem Schiff in der Schleuse zu liegen. Dann wurden wir in die Dunkelheit der Elbe entlassen. Natürlich schaltete sich auch direkt wieder der Regen ein, so dass sich die ohnehin nicht vorhandene Sicht auf die Blinklichter der Tonnen verschlechterte. Mit elektronischer Seekarte und Radar rasten wir uns  dann Tonne für Tonne ausserhalb der Fahrwassers durch die Dunkelheit bis um 0530 langsam die Dämmerung einsetzte. Durch den mitsetzenden Ebbstrom erreichten wir nach etwas mehr als 2 Stunden und 8Knoten Geschwindigkeit Cuxhaven. Eigentlich wollten wir uns alle hier noch mal schlafen legen, doch alle waren hellwach. Eine Gruppe holte frische Brötchen, andere gingen zur Dusche.
Nach dem Frühstück folgte dann doch noch eine zweistündige Erholungsphase in der Koje, bevor noch schnell in Richtung Stadt marschierten, schließlich wollte Bordhund Cindy sich ein wenig bewegen, bevor wir die lange Heimreise antreten und wir verbanden es mit einem Fischbrötchen an "unserer" Bude von Ilka.
Um Punkt 1300 schmissen wir dann mit schätzungsweise weiteren 50 Yachten (vornehmlich Holländer, die hier lange gewartet hatten) die Leinen los und fuhren in Richtung Aussenelbe.
Am Anfang half uns sogar der Wind, aber er schlief dann nach knapp 3 Stunden in der Ansteuerung ein, so dass wir durch die alte Dünung der Vortage rollend in Richtung Jade motorten. Auch schön. Aber die Stimmung ließen wir uns nicht verderben, würden wir doch nach einer langen Heimreise mit Dreckwetter die Nacht im Vorhafen unseres Heimatliegeplatzes liegen.
 Am späten Nachmittag machten wir uns auf unserem immer noch stark rollenden Dampfer einen schönen Bohneneintopf und bewunderten in der Ferne die Insel Wangerooge, die toll von der Abendsonne illumiert wurde. Eine kleine Gruppe von Schweinswalen begleitete unsere Reise durch die Mittelrinne und zeigte sich für ein paar Minuten an der Oberfläche - sie waren beeindruckend nah.
Eine Anfrage beim Schleusenmeister in Hooksiel, ob eine Sonderschleusung für unsere drei Yachten möglich sei - wurde leider abgelehnt und so machten wir um 21 Uhr an einem Muschelkutter längsseits fest und saßen noch im Cockpit zusammen.
Am gestrigen morgen rief ich dann um kurz vor 8 in der Schleuse an um den Wasserstand zu erfragen, da ich nicht festkommen wollte und mir wurde mit knapp 1,90 grünes Licht für meine Einfahrt gegeben. Gegen kurz vor Neun machten wir an unserem Platz fest und die seit langem vermisste Sonne begleitete unsere unzähligen Gänge zwischen Boot und Autos, um unsere Taschen und Säcke zu verstauen.

An dieser Stelle ist unsere Urlaubsreise zu Ende - es war ein KLASSE URLAUB. Zwar mit durchwachsenem Wetter, aber es gab auch sehr schöne Tage. Wir haben viele unterschiedliche, tolle Menschen kennengelernt, viel gesehen, uns viel über die Häfen erlesen und "erlaufen". Nicht zu letzt konnten wir uns mit vielen Freunden in Rostock treffen, den 80. Geburtstag von Oma in Utzedel feiern. Die Liste der Highlights ist lang. Ebenso wie die Liste unserer angelaufenen Häfen: Cuxhaven, Brunsbüttel, Holtenau, Wendtorf, Heiligenhafen, Burgtiefe (Fehmarn), Kühlungsborn, Warnemünde, Rostock, Timmendorf (Poel), Grömitz, Großenbrode, Bagenkop, Marstal, Söby, Mommark, Laboe, Schleuse Giselau. Am Ende kamen dann doch knapp 700 Seemeilen zusammen, also nicht ganz 1500Kilometer - und das Ganze mit der Geschwindigkeit eines Fußgängers.

Es war schön, von vielen von euch Rückmeldung zu unserem Blog zu bekommen. Während unserer Urlaubsreise hatte unsere Seite knapp 1500 Besuche, das sind im Schnitt ca 45 Klicks am Tag.

Ich denke, wir "sehen" uns am nächsten Wochenende wieder - die neuen Fenster liegen schon im Arbeitszimmer. Wenn das Wetter mitspielt, will ich sie dann einbauen.

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