Ich könnte k........

wenn man überlegt, was für Leute zur See fahren....
Also - mittlerweile bin ich ja wieder gefasst - aber am Samstag hatte ich den "Kaffee auf"...
Nachdem am Freitag abend unser Besuch in Hooksiel ankam und wir unseren Wochenendablauf durchgesprochen hatten, hatten wir uns auf die "11Uhr Schleuse" und Bremerhaven als Ziel verständigt.

Nachdem wir in der relativ vollen Schleuse festgemacht hatten, beschlossen wir nochmals 2-3 Meter weiter nach vorne zu verholen (ZUM GLÜCK!!!) - Gesagt - Getan! Während ich neben dem Poller kniete, an dem ich eine "Spring" belegte, rief Kaddy zu mir "Komm mal fix weg da - ich glaub, der knallt uns voll hinten rein!" "Der wird ja wohl gleich ZURÜCK geben....ich hasse es, wenn die Leute mit vollem Speed in die Schleuse fahren", war meine Antwort. Ein Blick nach hinten , ließ mich jedoch blitzschnell hochschrecken. Vor meinem Gesicht tauchte der Anker einer Segelyacht auf, die nahezu ungebremst auf das Heck der NamuPaiAi zuhielt. Noch bevor ich irgendetwas sagen konnte, knallte es und der Bug der Yacht raste in unseren Aussenborder, der am Heckkorb meiner NamuPaiAi hing. Der Skipper der "gegnerischen Yacht" sagte, "ich konnte nichts tun - der Rückwärtsgang ging nicht rein! Offenbar ein Getriebedefekt, oder so...." ICH schaffte es, meine Wut auf ein "HIER MACHT SO EIN AR.....LOCH MEIN BOOT KAPUTT" zu beschränken. Mir war klar, wenn so etwas passiert - hat man keine Chance.
Allerdings checkt man so etwas doch vorher - bremst etwas vor der Schleuse etwas ab...und fährt nicht mit vollen 5Knoten in die Schleuse um dann innerhalb von 10 Metern aufzustoppen....Aber was ist schon normal - vor allem in der Schleuse Hooksiel?!
Ich ging rüber zur SY Rantje (mir vom Sehen bekannt), die uns den Heckkorb demoliert hatte. Der Frau die vorne planlos an einer Festmacherleine rumnestelte sagte ich noch böse:"Wahrscheinlich sagt der Typ mir gleich - es ist das Boot von meinem Daddy...dann bekomm ich hier nen Wutanfall"
Das Erste was ich vom "Skipper" hörte, nachdem ich nach den Versicherungsdaten fragte war:"ich ruf mal meinen Vater an - ich weiß nicht wo die sind...." ICH KOTZTE...Das hatte ich schon mal vor 7 Jahren von so nem Typen gehört, der mit Daddys Yacht völlig planlos mir ins Heck gerauscht ist...
Ich gab ihm ein wenig Zeit - nach 5 Minuten meldete er sich bei mir... Jetzt dachte ich, es haut mich um....Er begann mit den Worten"So...der Rückwärtsgang geht wieder!" Mir war klar, dass der Typ kein defektes Getriebe, oder einen gerissenen Seilzug hatte, sondern schlichtweg die Situation nicht im Griff hatte....Ich schaute ihn an...Er wirkte aufgelöst - er hatte ein (so vermute ich) ein "Scopoderm-Pflaster unterhalb des Ohres auf der Haut!!! (Solch ein Pflaster soll vor der Seekrankheit bewahren, hat jedoch schwerwiegende Auswirkungen auf optische Wahrnehmung und die Bewertung von Situationen. Ein Führen von Fahrzeugen ist unter Scopoderm nicht verantwortlich - aus diesem Grund ist es in einigen Ländern verboten!)
Eine Frau kam in die Situation und übernahm ab dem Zeitpunkt die Gesprächsführung für den Skipper... Ein weiser Entschluss, nachdem er in der Havarie-Situation schon durch absolut lebensgefährliche Anweisungen wie "Haltet vorne AB!!!" seiner Unfähigkeit weiteren Ausdruck verlieh.
Eine halbe Stunde saßen wir an Bord der SY Rantje und nahmen ein Unfallprotokoll auf.
Nachdem wir uns verabschiedet hatten, fragte die Frau den Skipper:"Was machen wir denn jetzt? Ich denke, so richtig funktioniert das wohl nicht!" (Ihr kam die Spontanheilung des Rückfährtsganges wohl auch ein wenig komisch vor!) "Wir fahren jetzt nach Langeoog!" war die Aussage des SKippers, der offenbar nicht nochmal nach dem Grund der "Fehlfunktion" schauen wollte - offenbar war er sich sicher, dass es keinen "materiellen Grund" für die Fehlfunktion gab...Vielleicht lag der Grund bei ihm? Ich bin mir dessen sicher, er sagte noch:"Ich denke, da hat einer was verstellt!" LÄCHERLICH! Was sollte man da verstellen?

Ich hoffe nur, dass der Schaden bis zu unserem Sommerurlaub behoben werden kann.
Hier ist ein  herausgerissener Fuß des Heckkorbes:
Hier ist ein Fuß der Reling, der aus der Fußrelingskante herausgebrochen wurde:


Hier sieht man, dass der Aussenborder bei der Kollision einen Teil seiner "Stabilisierungs-Finne" verloren hat. Ausserdem ist die Steuerpinne und der Griff des AB´s jetzt hin.

Ich hoffe, dass der Herr "Sohn" von seinem Sponsor mal ins "Achtung" gestellt wurde...
Sie sind dann wirklich in Richtung Langeoog gefahren.
Lichblick des Tages war, dass unser neues Großsegel wie eine "EINS" stand und das Segeln wieder echt Spaß macht. Endlich hängt keine altes Handtuch mehr am Mast.,.


Wir sind dann bis Höhe Minsener Oog gesegelt und drehten dann um - so richtig wohl fühlten wir uns nicht, als wir dann nach einiger Zeit wirkich realisierten, dass unser Heckkorb ja nur noch am sprichwörtlichen "seidenen Faden" hing.
Wir haben uns dann ein schönes Wochenende in Hooksiel gemacht - Es waren "Heringstage" über Pfingsten, so dass jede Menge Halligalli anstand.
Am Samstag grillten wir und gaben Am Sonntag dem "letzten Bordabend" unserer Gäste noch einen kulinarischen Höhepunkt mit in Bacon eingwickelten Schweinemedallions an "GemüseEbly" mit Bratkartoffeln und in Schalotten angelassenen Pilzen. I-Tüppelchen sollte dann ein Schokofondue mit frischer Mango, Äpfeln, Banane und handverlesenen Weintrauben werden.
 So verbrachten wir trotz der Unfähigkeit anderer Leute und unserem darausresultierendem Ungemach noch ein schönes Wochenende zusammen - Danke Ivon ;-) und Falk!!!

Man beachte Falk´s "NamuPaiAi" - Crewhoody! Eine Superüberraschung: die Beiden hatten sich Crew-Shirts geordert....

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