Wangerooge - oder...

"wir haben alles gehabt"....
ich muss anders anfangen - also nochmal:
"Eigentlich wollen wir nach Helgoland!" - war die Aussage, die am Freitag noch im Raum stand. Jedoch empfanden wir die Wetterprognosen der großen Anbieter nicht gerade berauschend. Zumindest nicht für den Sonntag. Dementsprechend entschleunigte sich der Freitag, denn ursprünglich wollten wir um 16 Uhr durch die Schleuse. Statt dessen gab´s bei einem Freund an Bord leckeren Apfelkuchen und einen Milch-Kaffee. Dabei entstand dann die Idee, am Samstag früh um 8 durch die Schleuse zu gehen, um aussen herum nach Wangerooge zu fahren. "So machen wir das!" - vorher revangierten wir uns dann noch mit einem improvisiertem Abendessen an Bord der NamuPaiAi.

Am Samstag morgen war es noch ziemlich diesig, aber es war zu erkennen, dass die Sonne es versuchen würde - sich anständig zu präsentieren.

 Als wir durch die Schleuse gefahren waren, kamen uns die "Berlin" und eine Fregatte der Bundesmarine im Dunst entgegen.

Es war die "Brandenburg" wie uns das AIS verriet.

Beim "Heraus-zoomen" der Karte zeigte sich, dass das AIS wirklich gut arbeitet und zeigte uns einige Schiffe an:
Am Ende der künstlichen Insel "Minsener Oog" bewahrheitete sich meine Befürchtung, dass der "Wind" gegen den wir die Jade hoch gefahren waren - wirklich nur der Fahrtwind war und wir auch vor den Inseln nicht genug Vortrieb allein durch unsere Segel erhalten würden.

Ganz im Gegenteil, wir fuhren (das ließ sich nicht ändern), seit 0930 Uhr gegen den Flutstrom unter Maschine an, so dass die beiden "Leuchttürme" von Wangerooge, wie am Gummiband hängend, uns nicht von der Seite wichen.
Das war auch nicht gar nicht so schlimm, da wir geplant hatten, ca. 2-2,5 Stunden nach Niedrigwasser in das Seegat "Harle" zu gehen. Ein guter Plan, wie sich herausstellte - hatten wir doch zu genanntem Zeitpunkt etwa 30 cm Wasser unter dem Kiel an der flachsten Stelle an der Tonne H4. Nachdem wir diese passiert hatten, konnten wir doch noch die Segel hochziehen,

 bzw. ausrollen und wir ließen uns mit dem Strom zum Westanleger "gleiten".
Wir waren erstaunt, wie wenig doch im Hafen los war - kaum eine Box bei Segelverein war belegt (später erfuhren wir, dass die Mitglieder auf einer Nachbarinsel zum gemeinsamen Ansegeln gefahren waren.).
Natürlich begaben wir uns am Nachmittag unverzüglich an Cindy´s "Lieblingsstrand"

zum gemeinsamen Grillen.

Früh gingen wir zu Bett, da die Crew der NamuPaiAi sich ca.  0530 als Abreisezeit gesetzt hatte.
Also ging die ganze Fahrt dann heute morgen in umgekehrter Reihenfolge dann weiter - Aufstehen, mit ablaufendem Wasser (man beachte die Richtung der Tonne im Vergleich zu einem der vorherigen Bilder)

durch das Seegatt. Das Ganze bei leicht diesiger Sicht, aber tollem Wind. Abermals nur ca. 40 cm Wasser unterm Kiel, ein Aufatmen und dann Kurs OST, Richung "Minsener Oog".

 Da noch lange ablaufendes Wasser sein sollte, wieder gegen den Strom - diesmal aber unter Segel gut zu verkraften. Trotzdem "hingen" die beiden Türme auch heute wieder lange "an uns dran"....
Die Crews der anderen Schiffe waren etwas später als wir gestartet, haben sie doch weniger Tiefgang und durchaus auch mehr Geschwindigkeitspotenzial.

So holte die "Viskus" querab Wangerooge-Ort von achtern auf und zog an uns vorbei...

Aber auch das machte nichts, denn wir würden mit unserem 1,70 Tiefgang die 11Uhr-Schleuse nicht nehmen können, da wir nicht in die Einfahrt kommen würden (diese Erfahrung machten heute noch andere - aber dazu gleich mehr!). In der Zwischenzeit wurd es immer ungemütlicher - zum Glück hatten wir schon im Gatt unser "Freiluft-Frühstück" eingenommen - so dass sich Kaddy und Cindy ein wenig einkuschelten...


Als wir um Minsener Oog herumbogen, kamen die versprochenen Schauerböen (allerdings weitaus weniger und weniger heftig als angekündigt!) und Regen setzte ein...



Irgendwann war der Wind dann wieder wie ausgeschaltet - er war weg. Also motorten wir Richtung Heimathafen und erblickten in der Einfahrt folgende Situation:


Hier hatte wohl offensichtlich einer versucht zu "schnippeln", bzw. den Tiefgang seines Schiffes nicht in Korrelation zur Einfahrtswassertiefe gesetzt. Zuerst dachte ich, wir kämen nicht vorbei, doch bei Annäherung stellten wir fest, dass er ausserhalb der Einfahrt lag.


Nachdem wir im Hafen an einem Muschelfischer festgemacht hatten und wir mit Cindy huckepack 6m hohe eine Spundwandleiter hochgekrabbelt waren - vertraten wir uns kurz die Beine (vor allem Frau Bordhund) und machten "genossen" zurück an Bord eine "warme Spezerei"! 

Im Gegensatz zu Kaddy lehnt Cindy solche Fertigprodukte ja generell ab....

Dafür entspannte sie lieber und wartete ab, was wohl ihr "Tischlein deck dich" hergeben würde, aber warum sollte es dem Hund besser gehen als uns? Auch sie wurde enttäuscht.....

Unsere richtige Enttäuschung jedoch war das Anlegemanöver an unserem Liegeplatz:
Ich verpatzte einen Leinenwurf über einen Dalben, passte 5 Sekunden nicht auf und mein Festmacher wickelte sich um die Propellerwelle - wir stellten dies erst fest, als auf einen Schlag die Maschine abstarb....Das bedeutet wohl einen kleinen Frei-Tauchgang am nächsten Wochenende für mich - wir werden berichten..... Bis dahin: Viel Spaß mit unserem 7Minuten-Video!

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