24. Urlaubstag (Hafentag Großenbroder Binnensee)

"Manche finden ihn ziemlich langweilig, andere durchaus reizvoll." - So wird der Großenbroder Binnensee von J.Werner in seinem Törnführer "Ostseeküste 1 - Travemünde bis Flensburg" einleitend beschrieben. Dem schließen wir uns an. Schwer zu sagen, wie es nun hier wirklich ist...Nicht wirklich schön, aber auch nicht mies. hm...Er bietet immerhin vier verschiedene Häfen. Wir liegen im "Wassersportzentrum Großenbrode", offenbar ein El Dorado für Angler und Sportfischer - ich konnte gestern sehen, dass es hier einen "Fingersteg" gibt, an dem wir bei dem Wind bequem längsseits gehen konnten. Denn bei 8-9´er Böen sind Manöver mit Heckpfählen immer lustig - zumindest für die Zuschauer.
Heute morgen gab´s frische Brötchen - vom Wagen der kurz vor der Werft "Klemens" von 0730-1000 Uhr steht. Kaddy überraschte mich mit einem Schoko-croissant. So kann ein Tag nur gut beginnen - und siehe da um 1100 riss die Wolkendecke auf und es gab zur Abwechslung mal wieder die Sonne zu sehen. Wind gab´s auch noch, er hatte jedoch merklich abgenommen. Unser Wetterbericht für die nächsten Tage stimmte auch:

Trotzdem hatten wir beschlossen einen Hafentag in Großenbrode zu machen, natürlich nur aus Sympathie mit unseren befreundeten Päarchen, die - so erfuhren wir gestern bei Telefonaten - alle einen "auf die Mappe" bekommen hatten und heute einen Damen-, oder Hafentag einlegten, egal bis wohin sie es geschafft hatten. Wir "chillten" einfach mal, d.h. ich nutzte die Zeit um die Eintragungen im Logbuch zu aktualisieren (unser Bordrechner plottet permanent mit und ich kann Positionen und Zeiten bequem per "Klick" im Nachhinein ablesen und eintragen) und den Drehzahlmesser nochmals auszubauen, da er nicht richtig kalibriert war - er zeigte immer zu hohe Drehzahlen an. Zwischendurch gab es immer wieder ein Glas "Zlatopramen", da wir festgestellt hatten, dass die 1,5Liter - Flaschen (davon haben wir noch 8!) morgen ablaufen....Wir werden zwar nicht alle schaffen, aber....geben uns Mühe. Wer helfen will - ihr wisst ja, wo wir zu finden sind.
Kaddy las. Ein Gang in Richtung "Ort Großenbrode" spiegelte unser "Feeling" betreffend Großenbrode wieder. Nicht wirklich voll, nicht wirklich super-schön, aber auch nicht mies. Irgendwie nett - nicht "überkandiedelt".....
Zurück am Schiff, welches leicht zu finden ist, da wir zwischen lauter 5-7m Motorbooten liegen,
 genießen wir unsere "Terrasse" mit Meerblick (Großenbroder Seeblick ;-) )
und bereiten uns auf den Abend vor....
Jetzt muss aber aufhören, ich werde für das abendliche "captain´s dinner" sorgen - Hähnchenbrust in Zwiebelsahne an "Ebli".....Lecker, oder - Yvonn.... ;-)

23. Urlaubstag (da draussen brauchen sie mich jetzt - die Situation wird unterschätzt!)

Wir hätten gerne unserem Video den Song "Welt retten" von Tim Bedzko unterlegt - aber da hat uns youtube nen Strich durch die Rechnung gemacht....Naja - man ist ja an Bord mit eingeschränkten "online-Möglichkeiten", nicht zu Haus! Oder sind wir an Bord zu Hause???? hm...das diskutieren wir hier an Bord unter uns aus.... ;-)

Also - heute um 12 ging es los. Netter Wind aus NW Stärke 5-6 Böen 6-7 war angekündigt. Alles klar - man los.
Zuerst lief der Dampfer so was von "geil"....Nur unter Großsegel - ich war ja so schlau und vergaß die Arbeitsfock. Wir führen also nur die große Genua aufgerollt mit. KLASSE. Egal - der Dampfer lief.

Nach einer Stunde hatten wir "Dahmeshöved" passiert und mussten nun höher an den Wind ran.
OK...Danach bekamen wir erstmal einen "auf die Mappe" (mal zur Abwechslung ein kleines Video der -ruhigen- Phase).

Es ging richtig ab - zum Glück hatten wir noch Landabdeckung, denn der Windmesser zeigte durchgängig 7 und Böen der Stärke 9.
Als wir im Großenbroder See - nicht wie vorgenommen, in Burgstaaken festmachten - brauchten wir erstmal einen "Anleger".

Dann gingen wir bezahlen - wir liegen sicher und fest zwischen vielen kleinen privaten Fischer- und Sportbooten. Der Hafen macht einen "rustikalen" Eindruck.

An Bord zurück stärkten wir uns mit deftiger "Hausmannskost" (Schwenk-Steaks aus der Kochtopf-Pfanne, mit Bratkartoffeln, Zwiebeln und Speck und Erbsen - Möhren).

Im Moment sind immer noch durchgängig 7 BFT. Mal sehen, was morgen kommt

 - wahrscheinlich geht´s  weiter - den kleinen Schlag nach Fehmarn...

22. Urlaubstag (Poel - Grömitz)

Zum gestrigen Tag gibt´s nicht viel zu schreiben... Um 0800 Uhr brachen wir auf der Insel Poel auf, brackerten durch das "Krakentief" und nahmen Kurs Grömitz. Zwischendurch lukte die Sonne durch die Wolken und warf ihr Licht auf die Lübecker Bucht. Kathleen und Cindy dämmerten im gleissenden Licht und fuhr zwischen den Fähren, die zwischen Travemünde und Skandinavien verkehren, durch. Dank AIS kein großes Problem - Geschwindigkeiten lassen sich so sehr gut abschätzen und Gefahren einstufen. Natürlich ersetzt dieses System keinen "gehörigen Ausguck" - aber das ist klar. Die Küstenwache aus Neustadt - vermutlich "Kapitän Ehlers und seine ausgeschlafene Crew" - überwacht das Treiben und zeigt Präsenz.

Schnell kam die für die Ostseebäder so typische "Beton-Fassade" in Sicht - etwas südlicher sollte dann die Hafeneinfahrt vom Yachthafen Grömitz liegen.
Der Hafen ist sehr groß, aber auch sehr voll. Gegen Mittag schon suchen wir lange nach einem Platz - die später kommenden machen dann wieder in Päckchen fest.
Ein Spaziergang in den Ort zeigt uns - Grömitz ist als Zwischenstation ganz zu gebrauchen. Der Service am Hafen OK. Die Ausstatter eher mau.

Am Abend grillten wir dann und verzogen uns auf´s Schiff.

Bei der Abendrunde enstanden dann die "üblichen" Bilder - Für morgen ist leider nicht so tolles Wetter vorhergesagt, aber vielleicht können wir bei dem angekündigten Wind segeln und wieder ein wenig weiter kommen.

Leider ist hier in diesem 800 Boote - Hafen keine wirklich stabile Internetverbindung - weder über t-mobile, noch über Vodafone - möglich (wahrscheinlich soll man hier den hafeneigenen Hotspot nutzen und die Mobilfunknetzte werden gestört!?), so dass wir auf die Übermittlung von Bildern verzichten müssen. 

21. Urlaubstag (Kühlungsborn - Timmendorf / Insel Poel)

Nun denn, dann will ich mal wieder einen Blog schreiben - Kaddy´s emotionale "Freunde / Verwandten / Feier - Woche" ist nun schon wieder Vergangenheit und es kann wieder der gewohnte seemännisch-technisch-kühle Schreibstil zur Anwendung kommen ;-)

Heute morgen entschieden wir uns - die Tally-Karte mit dem 3 Euro Duschguthaben (hätte für ca. 1,5 Minuten gereicht) zurückzugeben und uns an Bord fertig zu machen. Der Tag versprach so heiß zu werden, dass wir ca 1/2 Std. nach dem Duschen eh wieder hingehen hätten können.

Aber aus seglerischer Sicht sollte der Tag wohl eher "mau" werden. Wir verabschiedeten uns von dem Plan, nach Dänemark oder nach Fehmarn zu fahren und machten uns auf den Weg in Richtung Wismar. WIr wollten der (Halb-)Insel Poel einen Besuch abstatten.
Mutig zogen wir die Segel hoch und schafften in den ersten 2 Stunden der Reise nicht einmal 4 Seemeilen. Irgendwann reichte es dann - die Segel wurden wieder eingepackt - der Däne wurde aus dem Schlaf gerissen und sollte nun wieder ein paar Stunden seinen monotonen Gesang zum Besten geben.
Unterwegs brannte die Sonne so, dass wir ein "Bimini-Top"

 aufspannten, damit der Hund uns nicht zum Abendbrot als "Hot-Dog" gereicht werden würde.

Irgendwann kam dann - nachdem wir an der Halbinsel Wustrow und Rerik vorbei gesegelt waren - Timmendorf in Sicht. Wir hatten vorsichtigerweise vorher bei dem Wasserschifffahrtsamt Aussenstelle Wismar angerufen und uns über die Wassertiefe in der Einfahrt zum Hafen erkundigt. Es wurde uns grünes Licht gegeben.

Nach der nicht wirklich spannenden Einfahrt mit seinen doch knapp 3m Wassertiefe wurde es dann doch noch aufgregend....Wo sollten wir liegen - es war alles belegt. Wir entschlossen uns bei einem Traditionssegler mit TO-Stander zu fragen und ins Päckchen zu gehen.
Um 17 Uhr gingen wir dann Hafenmeister. Und wer sich schon immer gefragt hat, wie man mit wenig Aufwand viel Geld verdienen kann - wird hier fündig: Auf meine Frage, wie es denn hier mit dem Duschen sei - wurde mir geantwortet (ich musste den beiden älteren Herrschaften eh schon alles aus dem Munde ziehen...) ich bräuchte Duschmünzen für einen Euro da Stück, die ich aber genialer Weise dort auch kaufen könne... Klasse.. Dann folgte meine Frage, wie ich denn in die Sanitärräume, bzw. die Duschen kommen würde. Kurze Pause. Dann die coole Antwort: "Einfach: Sie stecken 50cent in den Automaten in der Tür!"

OK. Kurzes Würgen bei mir - "Auf Wiedersehen!" Hm....Verstößt das nicht gegen EU-Recht? Wenn ich irgendwo Liege- oder Platzgeld bezahle, sollte mir doch zumindest kostenloser Zugang zu den Sanitärräumen gewährt werden, oder nicht? Egal, ich werde hier wohl wieder die Sanitäranlagen nicht nutzen - STINK! ;-)

Ein Spaziergang an der Steilküste in Richtung Wismar beruhigte unsere Gemüter wieder - wir genossen einen knapp 1,5 Stundenmarsch mit tollen Aussichten.

Kaddy und Cindy machten ein wenig Gymnastik, bzw. Hunde-Agility....

Ich fand unterdessen ein knapp 800m  ;-) von der Küste entferntes kleines Eilland....

Nahm es in Beschlag und taufte es auf den Namen Namusoe (in Anlehnung an die kleinen dänischen Inseln) und machte mich breit....

Allerdings wurde mir nach kurzer Zeit langweilig, da offenbar kein Schiff bei mir anlegen wollte.
So verließ ich meine Insel wieder -  
Cindy hatte in der Zwischenzeit einen kleinen Steinaltar errichtet.

Zurück an Bord - genießen wir jetzt den sommerlichen Abend und schauen mal, wohin es uns morgen verschlägt - so richtig ist das bei dem einsetzenden NW-Wind noch nicht klar.

Schaut doch einfach wieder rein, wenn es euch interessiert -

19./20. Urlaubstag Rostock Stadthafen-Hohe Düne-Kühlungsborn

Zurück bleiben viele herrliche Erinnerungen an ein paar wunderbare Tage in Rostock. Viele Eindrücke gilt es zu verarbeiten und ein bisschen Wehmut zu bekämpfen. Aber was solls... Wir haben so viel erreicht im ersten Teil unserer Reise und sind einfach nur glücklich. Per würde es ungefähr so ausdrücken..."Und am Ende ist man einfach voll von Gefühl!" Und wir haben Bergfest. Das heißt die 2. Hälfte beginnt jetzt erst und wir blicken gespannt nach vorn. Wohin wird der Wind uns wehen? Am Montag haben wir noch einmal ordentlich eingekauft. Wer weiß, wann wir die nächste so günstige Chance bekommen? Dann haben wir endgültig die Leinen losgeschmissen und sind zunächst zurück zur "Hohen Düne" gesegelt. Dort war es diesmal wesentlich voller. Da machte die Yachthafenresidenz einen ganz anderen Eindruck. Am Abend konnte sich Cindy noch so richtig am Strand austoben und wir genossen den herrlichen Sonnenuntergang.

Am Morgen benutzten wir diesmal sogar die Sanitäranlagen, die direkt auf die Stege gebaut wurden. Sehr komfortabel und empfehlenswert. Heute fiel uns die Entscheidung schwer. Bleiben oder losfahren? Aber wohin?

 Eigentlich wollten wir ja nach Gedser. Aber dafür kam der kaum vorhandene Wind auch noch aus der völlig falschen Richtung. Hm... Tja... Wir wollten aber gern weiter und so tankten wir noch einmal für 230,00 € (!) auf und segelten dann mit 3-4 Knoten Richtung Kühlungsborn. Herrlich chillige Stimmung hier heute Abend. Blutroter Sonnenuntergang, Entspannungsmusik, Möwengeschrei und Meer. Ich genieße das Ganze beim Schreiben mit einem oder auch zwei ;-) Gläsern gekühlter Sangria. Per muss sich von dem vielen Besuch und der schwierigen Entscheidungsfindung erst einmal erholen und genießt die kuschelige Koje. In die werde ich mich jetzt auch gleich zurückziehen. Gute Nacht liebe Leser ;-) 





17./18. Urlaubstag Rostock (IV)

Nachdem wir unser Wiedersehen mit Grit und Sebastian gründlich gefeiert hatten, holte uns mein Dad am Samstag Morgen ab. Der Grund: Oma wurde 80 Jahre! Obwohl es uns morgens noch gar nicht so richtig gutging und wir noch furchtbar müde waren, freuten wir uns darauf, alle Verwandten einmal wiederzusehen. Dank Papa mussten wir auch nicht mit Hund und Gepäck mit Bus und Bahn anreisen, sondern hatten einen tollen Shuttleservice. Ein ganz liebes Dankeschön noch einmal auf diesem Wege! Es wurde ein rundum gelungener Tag und ich denke, dass meine Oma sich sehr gefreut hat, dass wir es geschafft haben, pünktlich mit dem Boot dort zu sein. Das war bis zur Ansteuerung der Hohen Düne ja nicht so sicher. Denn wie wir aus Erfahrung wissen: "Irgendwas ist ja immer..." Meine Mutti war so lieb und hat in der Zwischenzeit noch einmal alle unsere klatschnassen Sachen durchgewaschen und sogar gebügelt!!! Sodass wir das Chaos an Bord auch recht schnell beheben konnten als wir zurück waren. Dazu gab es noch einen "Fresskorb", in dem Reste von den Unmengen der leckeren Köstlichkeiten vom Geburtstagsbuffet und auch tolle Sachen, die meine Mutti extra für uns gekocht hatte, enthalten waren. Auch dafür DANKE, DANKE, DANKE!!!!

Kaum hatten wir das Schiff einigermaßen aufgeräumt, mussten wir erst einmal Christian begrüßen. Er war inzwischen mit seiner "Likedeeler" angekommen und lag (praktischer Weise) nur ein paar Plätze weiter am selben Steg. Freudig konnten wir feststellen, dass er unserem Tipp gefolgt war und sich auch als Erstes, aus dem Netto um die Ecke, einen Kasten Rostocker Pils gekauft hatte ;-).

Am Nachmittag dann kam die bisher jüngste Besucherin mit ihren Eltern zu uns an Bord.

Getreu nach dem Motto "es gibt kein schlechtes Wetter, man muss nur die richtige Kleidung tragen" fühlte sie sich nicht nur auf dem Steg, sondern auch im Schiff offensichtlich wohl. Wir beschlossen, es uns in der östlichen Altstadt im alten "Krahnstöver" gemütlich zu machen, um dort auf zwei weitere Freunde zu warten. Sie waren zwar eigentlich nur auf der Durchreise, hatten aber beschlossen, sich ein Treffen mit allen auf keinen Fall entgehen zu lassen. So entstand dieses schöne Erinnerungsfoto.

Spontan blieben Dani und Erik auch noch über Nacht bei uns. So wurden fix alle unnötigen Dinge aus dem Vorschiff herausgeräumt und die Koje ein wenig gemütlich gemacht. Mit Christian gingen wir dann später noch in den "Alten Fritz" direkt am Hafen und feierten gemeinsam in den 2. Hochzeitstag der Beiden. Wie schön für mich, denn ich bin ja schließlich Danis Trauzeugin ;-). Was haben wir Tränen gelacht an diesem Abend!!! Es war wie in alten Zeiten. Rostock ist einfach eine geniale Stadt!!! Wir werden das bekannte Lied von Lotto King Karl umdichten in "Rostock meine Perle ... " )

16. Urlaubstag Stadthafen Rostock (Teil 3)

Wie Einigen vielleicht aufgefallen ist, haben wir länger nichts geschrieben. Das hatte einen Grund. Wir hatten jede Menge Besuch, für den wir uns natürlich viel Zeit genommen haben. Wir haben uns riesig darüber gefreut, dass so viele Verwandte und Freunde keine Kosten und Mühen gescheut haben, uns die doch recht stürmischen und sehr, sehr verregneten Tage hier im Stadthafen von Rostock zu versüßen.
Doch erzählen wir der Reihe nach...
Am Donnerstag kamen vormittags Oma und Opa aus Demmin. Wir waren freudig überrascht, dass sie sich dass Schiff auch gerne von innen ansehen wollten und dann eine ganze Weile an Bord blieben. Kaum waren sie wieder losgefahren, fing es an mit Dauerregen und kräftigem Wind.
Zum Glück hatten wir die Namu bereits morgens mit der "Nase" an einer Mooring-Tonne festgemacht, sodass alle Gäste bequem vom Steg aus direkt ins Cockpit einsteigen konnten, ohne umständlich über die Reling klettern zu müssen. Das hatte außerdem den Vorteil, dass die Wellen nicht immer von hinten gegen unseren Rumpf klatschten und wir nachts wieder schlafen konnten ;-). Zum Abendbrot hatten sich meine Eltern angemeldet. Sie hatten eine echte Überraschung für uns...
Die Einladung zum gemeinsamen Abendessen haben wir dann aber verschoben, weil wir eine "Kleinigkeit" in der Bordküche vorbereitet hatten. Es war "Schoko-King-Time" ;-) (= show-cooking-time) an Bord der Namu Paiai. Schließlich hatten wir vor, den Hochzeitstag meiner Eltern gemeinsam nachzufeiern.

Am Freitag gab es zunächst eine bisschen miese Stimmung, da keiner von uns Dreien in der Nacht so richtig geschlafen hatte. Der Grund: Sowohl der Regen, als auch der Wind hatten ordentlich zugelegt. Einige Fenster waren undicht, sodass wir sämtliche Handtücher und auch T-shirts im ständigen Wechsel auswringen und vor die Fenster drapieren mussten. Inzwischen hat Per es geschafft, fast alle Fenster wieder richtig dicht zu bekommen. Respekt!!! Dann ging ich morgens mit Cindy zum Bäcker. An der 4-spurigen Straße wehte es uns dermaßen entgegen, dass ich selbst kaum gegen den Wind anlaufen konnte und den Hund quasi auf die andere Straßeseite ziehen musste. Fazit: Brötchen völlig aufgeweicht, Hund und ich auch :-((. Na gut. Nasse Klamotten aus und schön gefrühstückt. Jetzt eine herrlich heiße Dusche, hatte ich so bei mir gedacht und stiefelte los Richtung Sanitärhäuschen. Dort angekommen fragte ich mich, was es eigentlich noch für einen Sinn macht 1,- € für 3 Minuten Wasser zu bezahlen, wo ich doch schon nass bis auf die Knochen bin? Per erging es ähnlich.
Dann stellte ich mit Erschrecken fest, dass ich ein Stück von einer Zahnfüllung verloren hatte. Ich telefonierte den ganzen Vormittag sämtliche Zahnarztpraxen ab. Da während der Urlaubszeit mehrere Praxen geschlossen und die anderen anscheinend hoffnunglos überfüllt waren, hatte Per eine Idee...
Er hatte vor einiger Zeit ein sogenanntes "Dentanurse"-Kit erstanden und sah nun endlich die Chance gekommen, es auch mal auszuprobieren. Nachdem wir dieses Bild und unser Anliegen bei facebook gepostet hatten, bekam ich ganz viele liebe und mutmachende Tipps von den verschiedensten Leuten. Im Endeffekt habe ich mich dann doch für den Notdienst entschieden. Und es war gut so denke ich.
Auf dem Hinweg hat mich ein netter Taxifahrer vom Stadthafen abgeholt. (So langsam gingen uns nämlich die trockenen Sachen aus. Die Nassen hingen bereits überall im Schiff zum Trocknen... Was für ein Chaos!) Als ich fertig war, wurde ich netter Weise von meinen Freunden Grit und Sebastian abgeholt. Vielen lieben Dank ihr Beiden!!!! Sie hatten meinen Hilferuf wegen der Rostocker Rauchwurst gelesen und ganz spontan welche zum Abendbrot mitgebracht. Was für eine leckere Idee! Nach 7 Jahren habe ich die Beiden wiedergesehen und es war ein herrlich lustiger und langer Abend geworden. Mehr verrate ich an dieser Stelle nicht ;-).
Schön, dass ihr uns besucht habt!

Da es heute Abend schon sehr spät geworden ist, schreibe ich die anderen Erlebnisse morgen nieder. Gute Nacht wünschen euch Per, die Kaddy, und Cindy-Bordhund

fünfzehnter Urlaubstag (Hafentag Rostock II)

Nur kurz:
so soll es sein - so soll es bleiben.
Besuch an Bord -Besuch von Bord....

WAHNSINN!!

ROSTOCK IST EINE WAAAAHNSINNS-STADT!

Was brauche ich mehr? Wir haben Zeit, wir haben eine Yacht, wir haben ALLES...

Unsere Yacht ist eine 10 qm - Wohnung an der Warnow....mit Frühstücksbalkon an der Warnow.
Wenn´s nicht mehr passt - eine Balkonwohnung - wo immer wir wollen.....

Wer jetzt glaubt, dass wir sie nicht mehr alle haben, hat Recht -

HABT ALLE EINEN SCHÖNEN ABEND - WO IMMER IHR SEID!

WIR bleiben erstmal hier....

Vierzehnter Urlaubstag (Hafentag Rostock I)

"Bin gespannt, was sich so verändert hat?!" - Das waren gestern die Abschlussworte. Bei unserem Abendspaziergang durch die Östliche Altstadt von Rostock konnte ich staunend feststellen, dass sich so Einiges hier getan hat. So viele neu sanierte bzw. restaurierte Häuser. Toll gemacht. Die gekonnte Mischung aus "Alt und Modern" wirkt sehr gelungen. Viele unterschiedlichste, romantisch anmutende Hauseingänge und Fassaden laden zum Schauen und Verweilen ein. Viele Dinge wecken spontane Erinnerungen und diesmal ist es Per, der schweigend meinen begeisternden Erzählungen lauscht. Ach ja. Es war eine ganz wunderbare Zeit, die ich hier verbringen durfte. Wie gern würde ich hier wieder leben... Aber wer weiß, vielleicht gibt es irgendwann einmal eine solche Chance?  
Als wir dann wieder an Bord waren, genossen wir einen herrlichen Sonnenuntergang bei totaler Windstille.

Ein perfekter Sommerabend, den ich für etwas sehr Wichtiges nutzen wollte. Ich hatte schon länger auf einen so perfekten Augenblick gewartet.
Ich wollte mich endlich ganz persönlich von meiner kürzlich verstorbenen (Groß-)Tante verabschieden. Dafür hatte ich an einem ziemlich verregneten Tag einen langen Abschiedsbrief geschrieben. Etliche Kerzen, besinnliche Musik und einige Fotos von ihr haben mir geholfen, die letzten richtigen Worte zu finden. Ich hatte sowohl die Fotos, als auch den Brief mit auf die Reise genommen. Gestern Abend nun sollte es endlich soweit sein. Ich hielt die Stimmung und vor allem Rostock für angemessen. Sie hatte hier gewohnt und mir die Anfangszeit während meiner Ausbildung hier oft erleichtert. In dieser Abendstimmung schaute ich mir die Fotos noch einmal an, las ein letztes Mal die Zeilen und verbrannte den Brief, um dann dessen Asche der See zu übergeben. Per hat diesen bewegenden Moment in diesen Bildern festgehalten.


Auf die nächsten beiden Bilder kann man für "Panorama-Aufnahmen" klicken!!!

Am nächsten Morgen wartete eine ganz tolle Überraschung auf mich. Ein Schulfreund, mit dem ich seit dem Abitur keinen Kontakt mehr hatte, den ich aber dank facebook nach 15 Jahren (!) wiedergefunden habe, kam uns zum Frühstück besuchen. Das war zunächst sehr aufregend, aber wir fanden schnell wieder einen "Draht" zueinander und hoffen, dass wir uns nun öfter mal sehen können.


Dann hatten wir eine neue Mission zu erfüllen... Ein Foto für Oma (sie wird am Wochenende 80!) knipsen und entwickeln lassen. Mission erfüllt ;-)



Dann sind wir noch schön durch die "Kröpi" geschlendert, auf der Suche nach einer echten Rostocker Rauchwurst. Leider halfen auch die Tipps von Silvio nichts- wir mussten die Suche abbrechen :-((. Dabei hatte ich Per nur unter dem Vorwand hergelockt, dass es mit Sicherheit ´ne echte Rostocker Rauchwurst für ihn geben würde. Nun stecke ich hier mächtig in der Klemme. Vielleicht kann mir ja jemand aus dieser misslichen Lage helfen und einen wertvollen Tipp abgeben???

Und später nutzten wir dann den Komfort des Hafens. Es war wieder Waschtag an Bord der Namu Paiai.


Während wir auf die Waschmaschine warteten, klopfte es bei uns und wir bekamen Besuch von ....?? Na? Richtig, der Crew der "Doran". Sie hatten beschlossen die City per Bahn zu besuchen und kamen netterweise noch kurz bei uns vorbei.

Per nutzte schließlich den Abend, um mit den Freunden aus Oldenburg in Kontakt zu bleiben, die wir im Laufe unserer weiteren Reise in der "Dänischen Südsee" treffen wollen. Liebe Grüße an euch alle, wenn ihr diesen Blogeintrag lest. Wir freuen uns sehr auf euch.

So, damit verabschieden wir uns für heute, denn morgen kommen Oma und Opa gleich nach dem Frühstück ;-).

(geschrieben von Kaddy)

Dreizehnter Urlaubstag (Hohe Düne - Rostocker Stadthafen)

Mit herrlichen Sonnenstrahlen wurden wir geweckt. Bei der morgendlichen Runde mit dem Hund ließ ich meinen Blick über die Kulisse von Warnemünde streifen und konnte mehrere Kreuzfahrtschiffe beobachten. Beeindruckend. Nach dem Frühstück wollten wir den kostenlosen Service der Yachthafenresidenz Hohe Düne nutzen und mit der kleinen Barkasse nach Warnemünde übersetzen. Gesagt getan. Bordhund Cindy konnte die ungewöhnlichen Geräusche und vielen fremden Menschen überhaupt nicht einordnen und fühlte sich anscheinend ein wenig überfordert. Als wir in Warnemünde an Land gingen, ging es uns ähnlich. Menschen, Menschen, Menschen... Nun gut, es ist Hauptsaison und das Wetter war genial. Also beschlossen wir, den Aufenthalt dort ein wenig zu verkürzen und mit der öffentlichen Fähre zurückzufahren. Aber nicht, ohne vorher beim Leuchtturm und dem Teepott vorbeizuschauen.

An unserem Steg angekommen, wurden wir direkt mit einem netten "Hallo" und einem Sherry begrüßt. Die Crew der "Doran" war auch in der Hohen Düne angekommen. Also nahmen wir die Einladung einer kleinen Schiffsbesichtigung gerne an und kamen auf einen Klönschnack an Board. Ein wirklich tolles Schiff!!! Auf dem Weg zu unserer Namu, fand ich es ein wenig schade, dass man Boote nicht umbennen sollte, weil dies Unglück bringt. Ich hatte da nämlich einen tollen Vorschlag entdeckt ;-)
Leider schwamm seit gestern Nachmittag ein recht großer Öl- bzw. Dieselfilm im Hafen. Nachdem Per in der Rezeption Bescheid gesagt hatte, versprach man, sich um das Problem zu kümmern. Stimmt, das hat man auch getan. Mit mehreren Flaschen voll Spüli bewaffnet, versuchte jemand der Lage Herr zu werden!!! Da auch noch heute Mittag ein sehr unangenehm starker Dieselgeruch über dem Hafen schwebte und der Film eher mehr geworden war, rief Per erneut an. Wir erhielten die Auskunft, dass bereits gestern die Wasserschutzpolizei und jemand vom Umweltamt vor Ort gewesen sei und sich der Kosten-Nutzen-Aufwand für eine Reinigungsaktion nicht rechnen würde. Wir sind ehrlich empört!!! Uns tun nicht nur die armen Robben von dem Robben-Forschungsinstitut der Uni Rostock leid, die ihr Becken in dem Hafen haben... Dort wollten wir nicht länger bleiben und so fuhren wir schon heute in den Rostocker Stadthafen - vorbei an den großen Kreuzfahrern...
Es ist herrlich hier. Sonne im Cockpit, mit Blick auf die Hafenmeile und einen schönen Kasten Rostocker direkt vom Netto ;-) um die Ecke. Während ich heute mal den Post schreibe, schrubbt und poliert Per fleißig. Denn ab morgen vormittag laden wir zum "open ship" für Freunde und Verwandte ein. Da soll ja alles glänzen!!! Nachher werden wir noch einen schönen Abendspaziergang zu meiner alten Wohnung machen. Mal sehen, was sich dort so alles verändert hat. Bin sehr gespannt.
Zum Schluß gibt´s zwei Video-Sequenzen - einmal unser Törn von Kühlungsborn zur "Hohe Düne"

 und einmal einen kleinen Schwenk über die Anlage "Yachthafenresidenz" (inkl. Rasenmähroboter - von denen es hier eine ganze Menge gibt! Lustig!)

Elfter und zwölfter Urlaubstag (Kühlungsborn - Rostock -Hohe Düne-)

Gestern hatten wir uns für den Hafentag nicht viel vorgenommen. Wir starteten einen erneuten Versuch, den Netto-Markt zu finden. Vorher verabredeten wir uns noch mit der Crew einer anderen Segelyacht für den Abend bei uns an Bord.
Das Wetter lud zu einem vergnüglichen Gang in den Ort ein - jedoch schafften wir es nur ca 150m weit. Dort sollte es ein gezapftes Rostocker Pils geben.
Im Ort erwarteten uns merkwürdige Angebote. Wie ließen es ungeklärt - um was für ein Produkt es sich hier handelte.
Dann erreichten wir endlich unseren herbeigesehnten SuperMarkt. Wir deckten uns mit ein paar "Ostprodukten" ein.
Auf dem Rückweg zum Schiff kam Wehmut bei mir auf - wir fanden einen Defender 110 (so einen wie wir vor einiger Zeit abgegeben haben) in artgerechter Haltung.
An Bord packten wir dann unsere Errungenschaften aus
und machten uns zur Feier des Tages eine Bordpizza.
Den Abend genossen wir dann in Gesellschaft der Crew der SY Doran - vielen Dank nochmals - es war ein netter Abend !

Wir schafften es dann (nachvollziehbarer Weise) heute nicht, um 8 Uhr aufzubrechen - jedoch um 1030 waren wir dann reiseklar.

Ein toller Wind versprach uns eine schnelle Reise und sorgte für spontan-freudige Erregung bei einigen Crew-Mitgliedern.

Die 12Seemeilen kurze Strecke war schnell gemacht und so konnten wir auch zügig Warnemünde erkennen.
Der Plotter hingegen zeigte ein "Target-Knäuel"
Schnell querrten wir das Fahrwasser.
In der YachthafenResidenz "Hohe Düne" angekommen - waren wir ein wenig erschlagen und mussten erstmal einen "AnlegerPort" mit unseren "neuen" Nachbarn nehmen, die auch schon in Kühlungsborn neben uns gelegen hatten. Ein kurzer Landgang bestägtigte dann:

 Es wirkt hier alles so "unecht" - alles ist super hübsch, sehr edel - aber gespenstisch leer. 11 Bars und Restaurants sind auf dem Areal, ein riesen SPA und mehrere Edel-Boutiquen, aber alles wirkt irgendwie merkwürdig - nicht verlassen und leer - irgendwie unnahbar.
Trotzdem fühlen wir uns hier wohl - nicht zu letzt aufgrund der tollen Sanitärbereiche.
Wir machten uns auf, erkundeten das große Gelände und die Umgebung. Wir trauten uns ehrlich gesagt nicht, uns irgendwo hinzusetzen, da wir dann die einzigen Gäste gewesen wären. Zum Glück kamen wir ausserhalb der YachthafenResidenz an einem netten Imbiss "Windstärke 8" vorbei, der sehr einladend aussah und gönnten uns ein Eis und ein Rostocker - klar.
Hier werden wir wohl 2 Tage bleiben (nicht im Imbiss!) und uns ein wenig durch den Tag treiben lassen, bevor wir dann in den Stadthafen verholen. Kathleen organisiert schon fleißig Termine - mit Freunden und Verwandten. Es scheint eine volle Woche zu werden - doch dazu später mehr.
Schaut doch einfach vorbei - ihr wisst doch, wo wir sind. Und wenn ihr zu schüchtern seid, dann kommt doch in den nächsten Tagen wieder auf www.rund-europa.de  zu Besuch.