Man glaubt es kaum....

dass es tatsächlich Leute gibt, die denken - man sei nicht ganz bei Trost...
Heute mittag sind wir dann nach einer ätzenden AnhängerTour nach Usedom und wieder zurück - den Umweg über "Süsel" bei Scharbeutz gefahren, um den Bukh DV20 DieselMotor abzuholen, den wir über ein großes online-Auktionshaus erstanden hatten.
Als wir ankamen stand die Maschine auf einer Palette und sah gut aus - allerdings war der Motor auch neu lackiert (war da was zu verbergen?).


So war der Bukh bei ebay abgebildet...
Der Verkäufer sagte mir dann, er hätte den Riemen für die Lichtmaschine und den Impeller der Kühlwasserpumpe entfernt: "Kurz laufen lassen ist aber kein Problem" - hm...ehrlich gesagt, hätte ich die Maschine gerne 20 Minuten laufen lassen, um grob zu gucken, wie stabil sie läuft, ob irgendwo Öl heraus  kommt (An den Verkäufer: Falls sie da hier lesen - ja, es kam sogar nach der kurzen Kurbelei Öl raus -> und zwar unterhalb der Wasserpumpe, dass konnte man auf der frisch lackierten Oberfläche gut sehen...). Nun gut - also nur kurzes Anlassen. Die Dieselleitung hing - genauso wie die Rückleitung in einem alten 5Liter-Kanister - kein Problem. Also, mangels eines Motor-Panels, brutzelte dann der Verkäufer mit einem Kabel an einer blanken Motorstelle und dem Anlasser die Spannung der Autobatterie an. Der Motor drehte und lief 10 Sekunden, bevor er aufgrund des Bockens und Springens von der Palettenkonstruktion fiel - jetzt fiel mir auf, dass einfach nur ein paar Kiefernbrettchen auf eine alte Holzpalette gelegt und der Motor oben rauf gestellt war - DA WAR NICHTS VERSCHRAUBT!!!
So konnte also kein Testlauf stattfinden. Die Maschine wurde kurz darauf mit Hilfe eines kleinen Motor-Krans angehoben und wieder auf die Klötzchen gestellt. Da der Kanister durch das kleine Malör umgefallen war, hatte die Pumpe Luft angesogen. Daraufhin pumpte ich vor dem nächsten Startversuch manuell die Flüssigkeit aus dem Kanister in die Leitungen - bis keine Luft mehr kam. Brutzel...brutzel....Der nächste Startversuch...Die Maschine drehte, sprang aber nicht an. Dieses Spiel machte der Verkäufer nun - immer nervöser werdend - 3 bis 4 mal. Ich bekam langsam Würgereize....Dafür war ich hier also hergefahren...wie geil....der Typ war völlig unvorbereitet...obwohl der Termin seit einer Woche stand - unverschämt....
Er zog dann los und kam mit einem Gabelschlüsselsatz wieder, um die Überwurfmuttern der EinspritzLeitungen zu lösen - " Da müsste nun gleich Diesel kommen", sagte er...Kam auch....dachte er....Ich strich mit dem Finger daran und roch am Finger :" Das ist aber kein Diesel...." Der Verkäufer fragte mich, was es denn sonst sein solle - aber die Antwort hätte ich gerne von ihm gehört. Nach mehreren peinlichen Sprüchen und Startversuchen guckte dann der Verkäufer mit den Worten" Oh....Hauerhauerha.." in den Kanister - in dem Kanister war irgendeine grützige, dünne Flüssigkeit, die mit Schwebstoffen nur so durchsetzt war....
"Ich fahr jetzt los und hole Diesel, wenn sie ne halbe Stunde Zeit haben.....", sagte er...

Mir ging fast das Messer in der Tasche auf:"Ich denke, das Beste wird sein, sie basteln noch ein wenig und suchen sich einen anderen Deppen - ich werde jetzt fahren..." KOTZ!!!!

"Ja, machen sie das - kann ich verstehen, ich werde dann die Transaktion abbrechen" sagte der noch...Dann sind wir wieder abgezogen....Ich hatte ein Scheißlaune.
Dann nochmals 3 1/2 Stunden verregnete Scheibenwischer-Dauerregen-Fahrt auf der A1...KLASSE!

Zu Hause angekommen - Email-Check - Transaktionsabbruch mit folgendem Kommentar:


"Gemäß Ihrem Wunsch, sende ich Ihnen den Transaktionsabbruch. Der Motor musste beim Probelauf versagen , da ich den falschen grünen Kanister, in dem kein reiner Diesel, sondern ein Gemisch aus Reinigungsölen mit nur einem kleinen Anteil Diesel war, von meinem Bekannten auf dem Hof bekommen hatte. Mein Fehler war, dass ich es nicht vorher überprüft habe. Ich habe Verständnis, dass Sie vom Kauf zurückgetreten sind und Sie nochmals um Entschuldigung. Mit freundlichen Grüßen O. Uwaifo, 31.10.2010"


Dann hat er  das Ding direkt wieder bei ebay eingestellt - aber mit 100 EURO höherem SOFORT-KAUF PREIS! schau hier:
http://cgi.ebay.de/BUKH-DV-20-2-Zylinder-Diesel-20-PS-Wendegetriebe-/180581448961?pt=Bootsteile_Zubeh%C3%B6r&hash=item2a0b7e3d01


Vielleicht ist er beim nächsten Interessenten schlauer und lässt Diesel ansaugen und baut ne stabile Konstruktion für einen Probelauf, denn der sollte für 2500 Euro drin sein -
Falls nicht: "Viel Glück und vielen Dank nochmal für dieses tolle Erlebnis, Herr Uwaifo!!!" - man lernt nie aus....In diesem Sinne :
Einen angenehmen Wochenstart euch allen!


Ps: Am Freitag bekam ich die Nachricht (die ich jedoch Ablehnte, da ich ja schon per "Sofort-Kauf" gekauft hatte, dass jemand einen Bukh DV 20 für 1800 Euro verkaufen möchte - allerdings auf Usedom ....(Wie die Dinge manchmal laufen.)......







Neue Satellitenkonstellation für Globalstar*

Wie cool.... Wie viele der Leser ja wissen - haben wir an Bord ein Satellitentelefon für das Globalstar Netz.
Dieses wurde in den letzten Jahren ein wenig verachtet, da die Satelliten frühzeitig gealtert und die Versorgung des Netzes große Lücken aufwies. So hatte man pro Stunde zirka ein Zeitfenster von 2-3x 10 bis 15 Minuten für Telefonate oder eine Internetverbindung.

Quelle: Globalstareurope.com
Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb bot Globalstar eine Flatrate für 34,99 € zuzügl. irischer Seuer an. Dafür kann man, wenn man den Calltimes-Report nutzt (ein Internetprogramm für die Berechnung der Zeitfenster), dann punktgenau Telefonate innerhalb seiner "Homezone" (orange gefärbt) führen. Die Homezone für Globalstar-Europe ist der Hammer - nicht vergleichbar mit den terrestrischen GSM-Netzen.

Nun war es allerdings soweit, die ersten 6 der neuen Generation von Satelliten sind im laufe diesen Jahres  nach Baikonur gebracht worden - die Gateways (Bodenstationen) sind auf die neue Technik geupdatet worden - dann hörte man nichts mehr...
Nun  fand ich dies:
Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos hat mit einer Trägerrakete des Typs Sojus-2.1а am 19.Oktober sechs US-Kommunikationssatelliten Globalstar-2 in die Erdumlaufbahn befördert.
Der Start erfolgte am Dienstagabend vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan.

Am 14. Januar 2010 hat Globalstar angefangen bestehende Gateways in Argentinien, Australien, Botswana, Frankreich, Korea und den USA für das neue System umzurüsten.

Im Fokus lag hierbei die Telemetry Control Unit (TCU), da hier die größten Unterschiede zum “alten” System bestehen. Da bei den 24 neuen Satelliten im Prinzip reine “Verstärker” zum Einsatz kommen, sind diese nahtlos zur bisherigen Infrastruktur und zu bereits am Markt befindlichen Geräten kompatibel. In Zukunft sollen diese 24 Satelliten für die gesamte Abdeckung der bisher bereits bedienten Regionen ausreichen und Stück für Stück die in die Jahre gekommenen alten Satelliten ersetzen.
Die neue Generation Globalstar-Satelliten soll darüber hinaus über ein verbessertes Telemetriesystem verfügen, das dem Globalstar Satellite Operations and Control Center in Kalifornien bessere Kontrollmöglichkeiten bietet.

Quelle: http://de.rian.ru/society/20101019/257476797.html

Ich bin gespannt, wann Globalstar, die neuen Satelliten in Betrieb nimmt und man nach und nach die Ersatzsatelliten an den sich vergrößernden Zeitfenstern erkennen kann - im Laufe des nächsten Jahres soll dann eine RundumdieUhr Versorgung sichergestellt sein.

Auf der Homepage von Globalstar -US ist im übrigen eine Flatrate Promo bis zum 31.12.2010 geschaltet - danach wird es diesen Tarif nicht mehr für Neukunden geben - ich denke, ich habe alles richtig gemacht.
In diesem Sinne, genießt das Wochenende!
Die Crew der Namupaiai

@ Kai: hoffentlich klappt euer "Überführungswochenende"!
@ Alex, Andre und Christian: Euch auch alles Beste für die Fahrt mit dem neuen "Schlurren"...Bin gespannt!
PS:


Wir holen dieses Wochenende den Motor ab, wir werden berichten.

So ist es nunmal...

Die Saison ist zu Ende - da lässt sich nichts dran rühren.
Aber egal - Namu steht sicher auf ihrem Trailer und auch die Planen haben wir dieses Jahr ein wenig professioneller abspannen können - der Mast liegt ja diesmal als "Dachfirst". Für die Richtige Spannung sorgen, an die Relingsstützen mit "MonsterKabelbindern" geknebelte HT-Rohre. Somit scheuert nichts und Regen und Schnee sollte so ablaufen können, ohne Pfützen zu bilden - soweit der Plan..
Auch haben wir mittlerweile wirklich so ziemlich alles, was nicht "niet- und nagelfest" war - mit nach Hause genommen. Dafür sieht es jetzt auf unserem Dachboden aus wie auf einem maritimen Trödelmarkt. Ich denke, spätestens wenn wir das Zeug wieder aufs Schiff bringen - ist alles sortiert und ordentlich...kicher.

Von Kai habe ich hier ein paar Bilder von dem wirklich tollen Tag vor dem Kranen (der Abend/Tag vor dem Kranen im Frühjahr  wird ja "Heilig Abend" genannt ;-) ) :



Weiter sind wir auch ausrüstungsmäßig nicht untätig gewesen.
Mittlerweile ist mein AIS-Receiver angekommen, dieser kann jetzt die AIS-Schiffs-Signale in meinem Kartenplotter Programm auf dem BordPC darstellen, so dass wir jetzt 2 redundante AIS-Systeme haben.

Am Montag ist meine Radar-Anlage per GLS angkündigt. Mehr dazu später.

Auf einer großen Online-Auktions-Plattform habe die Tage ich einen BUKH Diesel DV20 (baugleich mit unserem bereits verbautem Motor) gefunden und gekauft - am nächsten Wochenende wird er mit einem Anhänger von der Ostsee mitgebracht. Er sieht noch sehr gut aus und ist so einbaufertig - er wird in unserem Keller jedoch als "SicherheitsReserve" eingemottet und nur die "klassischen" Ersatzteile, wie z.B. Getriebe, LiMa, Pumpen, etc. werde ich dann an Bord mitführen. Aber so kann uns motor-mäßig ersteinmal auch keine größere Überraschung "schocken" - denn der Motor kann dann im Falle eines Falles ohne großes Umbauen der Fundamente und Anpassen des Umfeldes - "einfach ausgestauscht" werden. ;-)

Auch hierzu nächste Woche mehr - vor allem Test Videos und Bilder !

Gruß und eine schöne Woche !  Auch wieder in die Schweiz und nach Österreich (es sind immer wieder IP´s aus diesen Ländern dabei - SUPER! DANKESCHÖN, fürs Lesen!)

Per

Überführung ins Winterlager - Part III

Hallo Leser!
Nachdem wir gestern bei schönstem Wetter einen herrlichen Tag in Varel verbracht haben, ist Namupaiai nun auf dem Trockenen...Aber alles der Reihe nach.

Am Sonntag sind wir nach Varel gefahren - Kaddy räumte dann das Schiff aus - ich bereitete das Rigg zum Legen vor. Die SY Moana war auch nach Varel gekommen und so wurde der Nachmittag von uns allen genutzt, die schönen Herbst-Sonnenstrahlen an Bord der Namupaiai zu genießen.

Abends gab´s Grünkohl an Bord - und da der ja bekanntlich Frost braucht - sah es dann heute morgen so aus:


Das hatten wir nicht gedacht - im Schiff lief die Heizung, während sich draussen bei Temperaturen um die 1-2°C richtig Frost auf dem Schiff ausgebreitet hatte - auch die Autoscheiben waren dick zugefroren. Aber es kam dann schnell die Sonne hervor und alles taute ruckzuck auf.

Wir haben dann um 9 an die Pier von der Werft verholt und alles für das Kranen vorbereitet - zuerst wurde der Mast gelegt und dann haben wir Namupaiai aus dem Wasser geholt

es war erstaunlich wenig Bewuchs aber viel "Schleim" am Unterwasserschif. Dieser wurde aber gleich mit dem Hochdruckreiniger beseitigt.

Jetzt liegt Namupai bis auf die Polster leer geräumt auf einem Trailer und wartet darauf, dass sie eine Plane zum Schutz bekommt. Ich denke, sie wird sie diese Woche noch bekommen.

Jetzt heißt es erstmal alle Sachen (Elektronik, Aussenborder, Schlauchboot und fast einen kompletten zweiten Hausstand mit Geschirr, Besteck, etc.) bei uns auf dem Dachboden zu verstauen.

 Bis später

Überführung ins Winterlager Part II

Hallo!

Wir sind dann doch noch geblieben.... Dieser Anblick und die Aussicht auf tolles Wetter und solche Abendstimmungen überzeugten uns
Es wehte kein Lüftchen und es war eine atemberaubende Ruhe.

So bekamen wir dann noch Besuch und wir aßen am Abend eine tolle an Bord selbstgemachte Pizza.

Hier habe ich eine kurze Videosequenz von der Abendstimmung - mal ohne Musik...



Am Donnerstag sind wir dann bei relativ trübem Wetter um 15 in WHV los und haben uns in Richtung Vareler Tief (dem Priel zur Schleuse Varel) aufgemacht.

Unterwegs lockerte die Bewölkung dann doch noch ein wenig auf und das "Vareler Tief" machte seinem Namen alle Ehre - eigentlich waren wir mit unseren 1,70m Tiefgang viel zu früh dran - wir hatten vor, die "Schleuse" nach Hochwasser also so um ca. 19 Uhr zu nehmen. Wir kamen jedoch schnell an und konnten noch die "Dockschleusung" vor Hochwasser nehmen

 und waren somit lange vor der Dämmerung am Liegeplatz -
direkt vor "Aal und Krabbe" einem Fischrestaurant -  in das wir Abends noch spontan eingeladen worden. Danke Brigitte !

Hier noch die Ansteuerung durch den Priel und Schleuse - leider habe ich die Einstellungen an der Kamera nicht den recht schwierigen Beleuchtungsbedingungen angepasst - Ergbnis: recht dunkel und "blockig"

Das war also unsere letzte Fahrt für diese Saison...

Wie wir Namupaiai aus dem Wasser holen und sie winterfest "einpacken" erfahrt ihr beim nächsten Blog in der nächsten Woche - bis dahin

Überführung ins Winterlager Part I

Hallo Leser!

Nun ist es soweit, wir haben zum vorerst letzten Male die Leinen in Hooksiel "losgeschmissen" und sind in Richtung Winterlager nach Varel aufgebrochen.

Nach leichtem Nebel am Morgen und Vormittag entschloss sich der Tag, die Sonne doch noch zu zeigen - zum Glück während der 2 Stunden Überfahrt ;-)

Wir teilten mit noch einem Boot die Schleuse


Und fuhren dann in Richtung Süden - Cindy kuschelte sich bei Kaddy ein...

Und so bemerkten wir beinahe gar nicht, dass uns auf Höhe der Jade-Weser-Port-Baustelle ein im Wasser treibender, 8m langer Pfahl fast gerammt hätte. Den treibenden Pfahl (den wir leider nicht fotografiert haben) haben wir dann umgehend dem Seewarndienst in Emden gemeldet.

Bei der 4. Einfahrt überholte uns dann noch die "Etta von Dangast", die rappelvoll mit Gästen war. Zuerst fotografierten sie die "Fregatte Brandenburg" und dann uns...(und wir sie ;-) )

In Wilhelmshaven angekommen haben wir dann eine Runde durch den Ponton-Hafen gedreht und uns gegen ein "Päckchenliegen" und für die etwas abseits gelegenen Boxenplätze entschieden.
Nach dem Bezahlen des Liegegeldes haben wir dann noch eine kurze Runde zum "Südstrand" gemacht.
Zum ersten Mal fiel und die "Windsbraut" auf - ein Geschenk einer Bank an die Bürger der Stadt WHV zum 150 jährigen Geburtstag der schönen Hafenstadt.
Was diese Skulptur uns jedoch sagen will, blieb uns verborgen....

Auch, wie sich der Besitzer des Lokales die hier erbetene "Selbstbedienung" vorstellt blieb unklar - zumindest ohne sich strafbar zu machen ?!
Auf dem Rückweg versuchte ich dieses schöne Motiv fest zu halten  - mit mäßigem Erfolg...

Und zum Schluss gibt´s wieder eine kurze Video-Zusammenfassung. Ab jetzt immer in wesentlich besserer Qualität als bisher.Viel Spaß - bis morgen!